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Asanas & deren Bedeutung

"Jeder Körper ist anders. Wir brauchen also gar nicht erst anzufangen, uns zu vergleichen. Das hat überhaupt keinen Sinn. Lerne, mit deinem Körper

zu arbeiten, einen anderen hast Du nicht." (unbekannt)

"Um den Körper, aber auch den Geist, auf den inneren Weg vorzubereiten, wurden Sitzhaltungen, Standhaltungen, Vorbeuhen, Rückbeugen, Drehungen,

Umkehrhaltungen und Gleichgewichtshaltungen entwickelt. Diese Grundhaltungen zeigen beispielhaft, auf welchen Prinzipien die vielen Yoga-Asanas beruhen,

die im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind, und wie sie wirken. Als `klassische` Asanas stellen sie den Grundpfeiler des Übens dar, und jeder

Yoga-Schüler sollte sie in seine Praxis einbeziehen."

Quellen: !Yoga Aktuell, "Als Vishnu eine Lotosblume gebar"...

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Kopfstand - Sirsasana

KopfstandKopfstandKopfstandKopfstandDer Kopfstand, Sirsasana, wird im Yoga als der „König der Asanas“ bezeichnet. In Salamba Sirsasana sehen wir die Welt umgedreht. B.K.S. Iyengar schreibt in „Licht auf Yoga“ (1995): „Die beste Weise, Furcht zu überwinden ist, sich mit Gleichmut dem auszusetzen, was wir fürchten“. Salamba Sirsasana kann bei regelmäßiger Praxis helfen, Angst zu überwinden und hat noch viele weitere positive Wirkungen

Der Kopfstand, häufig auch als König oder Königin der Asanas bezeichnet, ist die wohl bekannteste wie auch spektakulärste Übung der Rishikeshreihe des Yoga. Sie vermittelt den Eindruck von akrobatischem Können und Körperbeherrschung. Warum wird dieser Übung eine so hohe Bedeutung zugemessen? Der aufrechte Gang ist die Erwerbung, die innerhalb der Evolution den Menschen geschaffen hat, gewinnt er doch durch diesen seine Hände als Werkzeug. Doch diese Erwerbung ist noch, auf die gesamte Geschichte der Entwicklung bezogen, sehr jung. Unser Körper ist von seiner Anlage her noch für den Vierfüßlergang geschaffen. Dies bedeutet, daß die Einwirkung der Schwerkraft auf die Systeme des Körpers heute anders sind, als Statik und Kreisläufe dies vorsahen. Anders ausgedrückt. Wir sind für den aufrechten Gang noch nicht optimal ausgerüstet. Durch das „Auf den Kopf stellen“ gleichen wir diese Unzulänglichkeiten aus. Der Kopfstand ist keine Position für Anfänger und wird am besten mit der Hilfe eines erfahrenen Lehrers erlernt. Bevor Salamba Sirsasana ausgeführt wird, sollten vorbereitende Asanas geübt werden. Erst wenn man diese vollkommen beherrscht, ist es sinnvoll, mit der Praxis vom Sirsasana zu beginnen. In manchen Yogatraditionen wird das anders gesehen und man lässt Anfänger ohne Yogaerfahrung oder vorbereitende Asanas den Kopfstand ausführen. Dies ist physiologisch gefährlich und kann die Angst, auf dem Kopf zu stehen, verstärken. Für gesunde Menschen, die mit Hilfe eines guten Lehrers den Kopfstand erlernen und regelmäßig praktizieren, hat der Kopfstand viele positive Auswirkungen. Der Kopfstand verbessert die Durchblutung des Gehirns, der Wirbelsäule und des Sympathikus. Kopfstand gilt als „Verjünger“, verbessert die Durchblutung der Kopfhaut und des Gesichtes. Sirsasana hilft gegen Krampfadern, Nierenkoliken und Verstopfung. In der Umkehrhaltung drücken die Bauchorgane mit ihrem Gewicht auf das Zwerchfell, so dass sich die Atmung verändert. Es entsteht eine Kompression der eingeatmeten Luft, was den Gasaustausch begünstigt. Die Atmung vertieft sich, die Lunge wird durchlüftet. Der Kopfstand zählt wie der Schulterstand zu den Umkehrhaltungen. Am besten bereitet man sich auf eine Umkehrhaltung durch stehende Asanas und seitliche Drehungen vor. Stehende und sitzende Vorwärtsstreckungen schaffen eine körperliche und mentale Vorbereitung, so dass nachteilige Wirkungen vermieden werden können, wie z.B. Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Spannungen in den Augen und das plötzliche Einschießen von Blut in den Kopf oder psychische Angst vor einer fehlerhaften Ausführung. Der Kopfstand fördert die optimale Haltung der Wirbelsäule. Der fünfte Lendenwirbel wird bei richtiger Ausführung des Kopfstandes kurzzeitig entlastet, was den Bandscheiben die Gelegenheit gibt, sich auszudehnen. Durch die Stärkung der Halsmuskulatur können sich Rückenschmerzen auflösen. Auf der energetischen Ebene aktiviert der Kopfstand die Mond- und Sonnenergie im Sonnengeflecht in der Stirn. Er wirkt auf das sechste Chakra (Ajna), das Augenbrauenzentrum, und das siebte Chakra (Sahasrara), den Scheitelpunkt. „Der Kopfstand stärkt geistige Klarheit und verbessert das Erinnerungsvermögen“, sagt Sunilkumar Ramachandran, Yogalehrer und Yogatherapeut aus Kerala.Der Kopfstand fördert Mut, Konzentration, Willenskraft und Selbstbewusstsein. „Sirsasana ist eines der besten Asanas gegen Angst“, sagt Sunilkumar. Innerhalb der Yogatherapie wird der Kopfstand zum Beispiel zur Heilung von Epilepsie und Gedächtnisverlust angewandt. Auch Krankheiten der Nerven, Augen oder Atemwege können geheilt werden. Zu den positiven Wirkungen des Kopfstandes gibt es auch kritische Stimmen. In einem Artikel der Zeitschrift VIVEKA, die von Dr. med. Imogen Dalmann und Martin Soder herausgegeben wird, wird der „Mythos Kopfstand“ genauer untersucht: „Statt sich über das viele Blut zu freuen, das beim Kopfstand nach unten fließt, setzt ein gesunder Körper alles daran, diesen Blutstrom wieder auf ein normales Maß zu drosseln. Unter den Bedingungen des Kopfstandes den Blutstrom so regulieren zu können, dass er ungefähr in der gleichen Weise fließt wie im Stand oder Sitzen, braucht es ein gewisses Maß an Flexibilität, man könnte auch sagen Gesundheit.“ (VIVEKA 17). Buddha wurde auch im Sitzen erleuchtet und im Yoga geht es darum, auf eigenen Beinen stehen zu lernen, nicht auf dem Kopf, heißt es in dem Text. Richtig ist, dass der Kopfstand bei hohem Blutdruck gefährlich sein kann. Es kann zu einem Blutstau im Kopf kommen. Auch bei Problemen im Hals- und Nackenbereich, Herzbeschwerden oder Augenproblemen sollte der Kopfstand nicht oder nur mit Anleitung eines Lehrers ausgeführt werden. Die positiven Wirkungen des Kopfstandes kann erfahren, wer zwei Grundregeln beachtet: 1. Stabilisierung des Körpers und vorbereitende Asanas vor dem Erlernen des Kopfstandes. 2. Lernen des Kopfstandes mit einem erfahrenen Lehrer oder Yogatherapeut.

Vorbereitende Übungen sind:

Das grundlegendste Asana für das Erlernen von Sirsasana ist Tadasana (Gebirgshaltung). Die Haltung und Ausrichtung der Beine, des Oberkörpers und des Nackens sind in beiden Asanas im Wesentlichen gleich, auch wenn sich das Stehen auf den Beinen und Stehen auf dem Kopf unterschiedlich anfühlt. Stehende Haltungen führen zu der Stärke, Flexibilität und Ausdauer, die im Sirsasana nötig ist.

Gomukha-asana (Katze-Kuh) stärkt die Beweglichkeit und Stabilität in den Schultern, auch Adho Mukha Avanasana (Berg) öffnet und stärkt die Schultern. Salamba Sarvangasana (Schulterstand) ist neben Tadasana eine wichtige vorbereitende Übung für den Kopfstand. Nach mindestens vier Monaten regelmäßiger Praxis vorbereitender und weiterer Asanas kann man den Kopfstand versuchen. Wer bereits Sirsasana praktiziert, kann durch das Zurückgehen in die vorbereitenden Asanas seine Praxis im Kopfstand stetig verbessern.

  • Ardha Sirsasana
  • Urdhva Prasarita Eka Pada Sirsasana

Durchführung

Knien dich auf den Boden. Lege die Arme auf dem Boden ab, die Arme ineinander verschränkt. Öffne deine Unterarme und verschränken die Hände ineinander. Die kleinen Finger unten, die Daumen oben. Der Abstand zwischen den Knien ist der gleiche Abstand wie zwischen den Ellenbogen. Die Knie berühren die Ellenbogen. Lege den Kopf in die Mitte der tassenförmig verschränkten Hände.Zuerst die Stirn, dann runde den Nacken, so dass die Kopfkrone den Boden berührt. Die Arme sind in den Boden gedrückt. Es ist wichtig, dass die Kopfkrone den Boden berührt, nicht die Stirn oder der Hinterkopf. Hebe die Knie vom Boden, so dass du  nur mit den Füßen auf dem Boden stehst. Dann laufe so weit es möglich ist in Richtung Kopf. Diese Haltung sieht aus wie ein umgedrehtes V. Richte die Aufmerksamkeit auf die Schultern. Die Schultern sollten angehoben werden und sich so weit wie möglich ausdehnen. Halte die Schultern angehoben, die Beine sind gestreckt. In dieser Position ist es wichtig, Festigkeit zu entwickeln. Die Schultern und die Wirbelsäule sollten angehoben werden, ebenso die Beine von den Fersen bis zu den Oberschenkeln hoch bis zum Gesäß. Die Beine sollten leicht und die Wirbelsäule stark werden. Bringe beide Beine nach oben, zunächst gebeugt, dann strecke beide Beine. Der ganze Körper ist jetzt senkrecht zum Boden, die Wirbelsäule gerade, die Schultern angehoben. Das Gewicht liegt auf den Unterarmen. Bleibe am Anfang mindestens eine Minute in dieser Haltung, atme gleichmäßig und schaue gerade nach vorne. Später kannst du drei bis fünf Minuten im Kopfstand verweilen. Beuge dann langsam die Knie, so dass diese nicht auf den Boden knallen. Bevor du aufstehst, ruhe eine Weile mit der Stirn zum Boden. Für Hals und Nacken ist es gut, ein paar Mal den Kopf nach hinten und nach unten zu senken, und dann nach rechts und nach links zu drehen. Wichtig ist, die Beine im Kopfstand geschlossen zu halten. Ziehe den Bauchnarbel nach innen – das sorgt für eine feste Körpermitte und verhindert ein starkes Hohlkreuz. Der Atem fließt gleichmäßig.

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Apanasana - Knie-zum-Kinn-Position

Knie zur BrustKnie zur BrustKnie zur BrustKnie zur BrustSinneseindrücke verdauen

“Eine gute Verdauung beinhaltet allerdings nicht nur, dass die aufgenommene Nahrung verarbeitet werden und ausgeschieden wird, sondern im übertragenen Sinn auch, dass verdaut werden muss, was wir über unsere Sinne aufnehmen … Die körperliche Verdauung des Essens findet auf der grobstofflichen Ebene statt, die Verdauung von Sinneseindrücken auf der feinstofflichen, tieferen Ebene.”

Wirkung

  • dehnt und entspannt die gesamte Wirbelsäule, insbesondere den unteren Rücken
  • gute Ausgleichsposition nach Rückbeugen
  • auch eine Wohltat für Zwischendurch, insbesondere nach langem Stehen oder Sitzen

Ausrichtung

  • mit dem Rücken flach auf den Boden legen
  • Beine anwinkeln und mit beiden Armen zum Körper heranziehen
  • Oberkörper vom Boden abheben und Kinn zu den Knien führen
  • mittleren und unteren Rücken auf dem Boden lassen
  • vor und zurück schaukeln und so den Rücken massieren

Apanasana dynamisch

  • die Hände auf die Knie legen
  • in der Einatmung die Knie vom Körper wegschieben
  • in der Ausatmung die Knie zum Körper ranziehen

Unser Blut sickert ( na ja, klingt nicht so schön...)im Laufe des Tages nach unten in die Beine, durch vieles Stehen oder Sitzen. Oft möchte man die Füße hoch legen. Warum eigentlich nicht? Hier möchte ich nun eine kleine Zwischendurch- oder Feierabendübung zur "Kurzentspannung" vorstellen:
Leg dich einfach flach auf den Fußboden. (Du kannst Dir eine Decke unterlegen, damit es warm und gemütlich ist.) Allein wenn du für ein paar Minuten die Füße Richtung Decke ausstreckst, wirst du schon einen Effekt spüren. Nun wollen wir aber etwas Bewegung in die Sache bringen, um unser Blut wieder durch den Bauch und Oberkörper fließen zu lassen:
Stelle ein Bein auf und bringe das Knie des anderen Beines Richtung Brust, umschließe es mit deinen Händen und ziehe dein Knie ausatmend noch dichter an die Brust. Einatmend strecke die Arme wieder so, daß die Luft in die Lunge strömen kann. Wenn Du das ca. 3-4 mal wiederholt hast, hebe deinen Kopf mit an, so daß andeutungsweise die Nase zum Knie kommt. Weiteratmend die Bewegungen 3-4 mal wiederholen. Nun halte diese Stellung und atme dabei ruhig weiter für weitere 3-4 Atemzüge. Um die Haltung aufzulösen, bringe langsam deinen Kopf wieder auf den Boden, löse die Hände vom Knie, bringe den Fuß auf den Boden und lasse das Bein langsam ausgleiten.
Nun spüre einen Moment nach. Spürst du den Unterschied zum anderen Bein? Welches fühlt sich jetzt angenehmer an? Wie fühlt sich der Bauch an? Wenn es dir angenehm war, dann wiederhole genußvoll die Übung mit dem anderen Bein, und du wirst spüren, wie frisch du schon nach dieser kurzen Übung sein kannst. Bleibe aber noch ein paar Minuten liegen, bevor du langsam wieder aufstehst - möglichst über die Seite. (Wichtig: diese Übung nicht mit vollem Magen ausführen, sondern bitte vor dem Essen!)

“Yoga für die Verdauung” einfällt, ist Apanasana, eine ganz harmlos wirkende Yoga-Übung.

Das ist fein und entspannend.

Eine recht prosaische Übersetzung des Sanskrit-Namens Apanasana lautet “Gaslösende Stellung” und ja, das passt. Diese kleine Übung ist durch und durch verdauungsfördernd.

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Clown

ClownClownDie vidushaka (Clown) ist ein edler, gutherzigen, ungeschickten Narr, der vertrauenswürdigen Freund des Helden. Ein kahlköpfiger Vielfraß, Comic in Sprache und Manieren, er ist der Liebling der Zuschauer. Mit dem Niedergang des Sanskrit-Drama das Volkstheater in verschiedenen Regionalsprachen erbte die Konventionen des Eröffnungsgebet Song, der Sutra-Dhara und der vidushaka

" Der Clown" und ist eine Balancestellung im System von Stellungen, das Yoga genannt wird.

Eine einfache Vorübung, um ein Feeling für den Kopfstand zu bekommen. Der Yoga-Clown hilft dir, mal ein Gefühl zu bekommen, wie es ist, auf dem Kopf zu stehen.

Eine Übung (Asana) für Gleichgewicht, geistige Stärke und innere Klarheit ... Alterative Weise,

Lerne den Kopfstand - mit dieser Vorübung "Yoga Clown" ist das ganz einfach.

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Ardho mukha svanasana – der nach unten schauende Hund

herabschauender Hundherabschauender HundDiese Haltung lässt den Menschen seinen Halt auf der Erde finden. Er kann so eine solide Haltung aufbauen. Dies ist im übertragenen Sinn auch für sein Leben gemeint. Der Mensch etabliert sich in der materiellen Welt, die er sich erobern möchte, um sie zu transformieren. Die Füße stehen als Symbol des Kontaktes mit der Wirklichkeit der Materie, und die Hände drücken die Idee des Besitzergreifens aus. Die Hände und Füße geben damit den Kopf die Möglichkeit, sich der Erde zu nähern, um die Materie vom Geist leiten und durchdringen zu lassen. Diese „Bewusstseinsergreifung“ ist auf dem Weg der Reifung unerlässlich. Die Dehnung der Rückseite des Körpers birgt die Möglichkeit sich, die intuitive Intelligenz zu wecken, da diese Seite dem -Unbewussten des Menschen zugeordnet ist. Die tiefe Ausatmung und der Blick, der zum Nabel gerichtet ist, verstärken die Hinwendung zu der Energie, die es uns ermöglicht, ein erfülltes Leben zu leben. Es ist die Vitalenergie, die den Nabelbereich und dem  Sonnengeflecht zugeordnet ist.Dies ist eine tolle Methode, um die hintere Oberschenkelmuskulatur zu öffnen. Gleichzeitig werden die Zehen, die Waden, die Fußgewölbe sowie die Füße gestreckt. Wenn die Füße flexibler sind, wirkt sich das direkt auf das Lauftempo aus. Es kommt hier vor allem darauf an, die Wirbelsäule statt die Beine lang zu machen. Beugen Sie also bei Problemen oder Unwohlsein in der Endposition die Knie. Setzen Sie außerdem die Blöcke parallel nebeneinander unter die Hände. So verringern Sie den Abstand zum Boden. Dies hilft Ihnen auf jeden Fall dabei, die Fersen zum Boden zu bekommen. Stützen Sie sich auf die Blöcke, um die Armmuskulatur mit einzubeziehen. Achten Sie aber darauf, nicht das gesamte Gewicht auf die Handgelenke zu verlagern. Die Schultern im Asana von den Ohren wegziehen und den Hals in der Vorstellung lang machen. Die Hüfte angehoben lassen und den Blick zum Bauchnabel richten.

 Position

Klassisch wird der heraufschauende Hund so ausgeführt: Begib dich in Bauchlage. Die Hände setzt du unter die Schultern, die Ellenbogen bleiben eng am Körper. Nun schau hoch und schiebe die Nasenspitze nach oben. (Für mitübende Erwachsene: Der Po wird angespannt, das schützt die Lendenwirbelsäule; die Füße dürfen hüftbreit geöffnet werden und der Fußspann drückt in die Matte; das Becken darf sogar von der Matte abheben). Wichtig: Schultern weg von den Ohren, also die Schultern tief lassen. Und weil Hunde meist in diese Position gehen, wenn sie aufstehen (also vielleicht sogar geschlafen haben), darf hier auch herzhaft gegähnt werden (das lockert auch noch die Muskulatur).

Wirkung

Der heraufschauende Hund fordert, dass der ganze Körper aktiv ist. Der Brustkorb und die Rumpfvorderseite werden gedehnt, die Handgelenke gekräftigt und auch die Beinvorderseite wird gedehnt, je nachdem, wie weit man sich nach oben drückt. Die Lendenwirbelsäule wird leicht gestaucht, was zu einer Stimulierung der Bandscheiben führt – bei anschließender Streckung, also anschließend bitte in den herabschauenden Hund. Das kann man schön im Wechsel üben.

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Urdhva Mukha Shvanasana - aufschauender Hund

heraufschauender Hundheraufschauender HundWirkung

  • öffnet den Brustkorb weit
  • dehnt die Schultern
  • kräftigt die Bauch- und Beinmuskulatur
  • macht den gesamten Rücken beweglicher
  • wirkt sich positiv auf das Lungenvolumen aus
  • hebt die Stimmung

Ausrichtung

  • Füße mit dem Spann gerade nach hinten auflegen fest in den Boden pressen
  • Bein- und Bauchmuskulatur anspannen
  • Steißbein nach hinten ziehen
  • Beine vom Boden abheben
  • gesamten Oberkörper mit geöffneter Brust nach hinten beugen
  • Becken leicht nach vorn kippen, um ein Hohlkreuz zu vermeiden
  • Handgelenke unter den Schultergelenken aufsetzen
  • jeweils die gesamte Hand belasten
  • Schultern und Oberarme nach außen drehen und sich mit Kraft aus den Schultern drücken
  • Unterarme nach innen drehen
  • Blick geht nach oben, der Nacken bleibt in der Verlängerung der Wirbelsäule

 

Variation des aufschauenden Hundes:
Wahlweise können Sie sich auch statt über die Fußrücken über die Zehen nach oben stemmen – dazu diese in der Grundposition nicht ausstrecken, sondern aufstellen.

 

Übungsziel des aufschauenden Hundes:
Bei Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich, Hexenschuss oder Ischias-Beschwerden ist diese Asana ideal, da sie die gesamte Wirbelsäule mobilisiert, dehnt und kräftigt und so Abhilfe schafft. Die Bauchorgane (Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Fortpflanzungsorgane, Nebennieren etc.) werden ebenfalls gedehnt und gestärkt. Auch Leber- oder Magenprobleme können durch die Ausführung von Urdhva Mukha Svanasana behoben werden. Überdies weitet die Übung Brustkorb und Lunge, was das Atemvolumen merklich vergrößert, und kräftigt alle Muskeln und Gelenke von Armen und Beinen.

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Uttanasana – Vorbeuge stehend

VorbeugeVorbeugeSie ist Ausdruck des Hineingehens in die Materie. Jetzt berühren die Hände den Boden. Während der tiefen Ausatmung wird die Konzentration zum Bauchraum geführt. Dies ermöglicht auch den grobstofflichen Energien, sich in der Materie zu verankern. Das Bewusstsein tritt nun immer stärker in Kontakt mit der Materie.

B.K.S. Iyengar behauptete einmal, dass zwei Minuten Uttanasana (stehende Vorbeuge) jede Depression vertreibt. Ob die Yogaübung Uttanasana hält, was sie verspricht, probiere am besten selbst einmal aus.

Ut heißt in Sanskrit intensiv, tan bedeutet sich strecken und Asana bedeutet Position/Körperhaltung. Die Asana Uttanasana wird frei übersetzt als stehende intensive Vorbeuge. Uttanasana ist eine Vorbeuge und gehört gleichzeitig zu den Umkehrhaltungen.

Wie?

Um Uttanasana auszuführen, beginne im aufrechten ausgerichteten Stand (Tadasana). Atme hier tief ein und hebe die Arme über den Kopf und strecke dabei den Rumpf. Von hier beugst du dich mit der Ausatmung aus der Hüfte nach vorn mit einem möglichst geraden und langen Rücken. Wenn der Oberkörper unten angekommen ist, wird der Nacken und die Schultern entspannt und die Krone des Kopfes zeigt Richtung Boden. Die Hände kannst du bei guter Dehnfähigkeit der Beinrückseite flach auf den Boden legen. Ansonsten berühren vielleicht nur die Fingerspitzen den Boden oder du legst die Hände auf die Schienbeine, wenn du noch nicht so gedehnt bist.

Warum?

Anfangs kann die intensive Dehnung in der Yogaübung Uttanasana als unangenehm empfunden werden. Gib dir Zeit, dich  in der Asana zu entspannen. Uttanasana dehnt vor allem die Rückseite der Beine als auch den unteren Rücken und trägt hier zur Entspannung bei. In Uttanasana werden die Bauchorgane angeregt und tonisiert. Wie alle Vorbeugen gehört auch Uttanasana zu den Verjüngungs-Asanas. Je mental entspannter du das Asana einnehmen kannst, desto intensiver wirst du die positiven Auswirkungen mit der Zeit wahrnehmen können. Sollest du Probleme im Rücken haben, beugst du die Knie leicht und stützt dich mit den Händen an den Oberschenkeln ab, um den Rücken zu entlasten. Wichtig ist, dass du achtsam und konzentriert wieder aus der Asana herauskommst.

„Warum ein Leben leben, das Ihnen einfach so passiert, wenn Sie doch in der Lage sind, Ihr Leben bewusst zu erschaffen?“

Wirkung

  • streckt die Wirbelsäule und die hinteren Oberschenkelmuskeln
  • entlastet den unteren Rücken
  • beruhigt und hilft bei negativen Stimmungslagen
  • reguliert den Blutdruck
  • fördert die Durchblutung des Gehirns
  • lindert Bauch- und Rückenschmerzen

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Shavasana – Totenstellung

TotenstellungTotenstellungShavasana die Entspannung, bei der man völlig gelockert flach auf dem Rücken liegt, um alle Wirkungen der zuvor absolvierten Übungen aufzunehmen. Wörtlich übersetzt bedeutet Shavasana, „Leichen-oder Totenstellung“; sie symbolisiert den Tod des Egos und das Versprechen, zu einem erleuchteten Zustand des Bewusstseins erweckt zu werden. In den westlichen Kulturen wird der Tod weit gehend tabuisiert und als Thema gemieden. Yoga-Tradition die den Tod mit weniger Missbehagen; hier gilt er als finaler Übergangsritus, der uns auf das Versprechen eines neuen Morgen vorbereitet. Im Bhagavad Gita erläutert Krishna seinem Freund Arjuna, dass der Körper die Bekleidung der Seele sei, der wie die abgetragenen Kleider gewechselt werden müsse. Es ist gut, den Gedanken an den eigenen Tod zuzulassen, denn er hilft uns unsere Zeit auf Erden besser zu nutzen.

Ein elegantes Ende

Einst lebte ein weiser und gerechter König namens Parikshit Maharaj. Als der König einmal durch den Wald ritt und Durst bekam, hielt er an der Klause des weisen Eremiten Shamika Rishi an und bat ihn um etwas Wasser. Doch Shamika Rishi war in tiefer Meditation versunken und hörte den König nicht. Verärgert griff der König nach einer toten Schlange, die auf dem Boden lag, und legte sie die meditierenden Weisen den Hals. In dem Augenblick erschien der Sohn des Weisen. Er sah, wie der König seinen Vater beleidigte, verfluchte ihn und prophezeite, er werde jeden Tag an einem Schlangenbiss sterben. Als Shamika Rishi nach seiner Meditation erfuhr, was geschehen war, rügte er seinen Sohn, weil er einen ehrwürdigen König für eine solche Kleinigkeit verflucht hatte, doch der einmal geäußerte Fluch konnte nicht zurückgenommen werden. Der König aber nahm sein Schicksal an und begab sich zur Versammlung der Weisen am Ufer des Ganges, um sich von ihnen in der ihm verbleibenden Zeit die Wissenschaft des Yoga einführen zu lassen. Da erschien Sukadeva, der sechzehnjährige Sohn des Weisen Vyasa, der vedische Literatur zusammengestellt hatte. Sukadeva lebte bereits im Zustand der völligen Selbsterkenntnis und alle versammelten Weisen zollten ihm Respekt. Daher bat der König ihn, sein Lehrer zu werden. Sukadeva belehrte den König in den folgenden sieben Tagen über Yoga, und während dieses Unterrichts war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Das ihm vermittelte göttliche Wissen befriedigte den König derart, dass er während der ganzen Zeit wieder zu essen noch zu trinken brauchte. Nachdem sieben Tagen erreichte der König die Erleuchtung und begrüßte den physischen Tod mit offenem Geist und Herzen.

Den Tod überwinden

Als er wusste, dass sein Tod unausweichlich und nahe war, traf der König eine bemerkenswerte Entscheidung. Statt seine letzten Tage mit seiner Familie zu verbringen und seine Reichtümer zu genießen, zog er sich zu den Weisen zu Meditation zurück. Was würden wir tun, wenn uns bekannt wäre, dass uns nur noch sieben Tage blieben? Im Grunde hatte der König Glück, denn er wusste, dass er noch genau sieben Tage zur Verfügung hatte, und er nutzte sie gut. Wir wissen nicht, unsere Zeit kommen wird. Die Illusion (Maya) lässt uns den Gedanken an unsere eigene Sterblichkeit verdrängen, doch wir haben keine Gewissheit, den nächsten Morgen zu erleben. Wenn wir sterben, müsste alles zurücklassen, was wir angehäuft haben. Mit leeren Händen kommen wir die Welt und so müssen wir sie auch verlassen. Sich des eigenen Todes auf die yogische Weise bewusst zu sein, macht uns nicht grießgrämig, es ist uns vielmehr, die Freude und Freiheit zu leben. Shavasana repräsentiert die Preisgabe aller Dinge, die unserer Seele fremd sind. Wenn wir die Yoga-Übung vollendet und dabei unser Bestes gegeben haben, müsste loslassen, denn der Augenblick für Yoga-Nidra, den yogischen Schlaf, ist gekommen. Dieser erwächst nicht aus Müdigkeit, sondern vielmehr aus der völligen Offenheit des Herzens und des Geistes, die die  Gnade der bedingungslosen Liebe in unser Leben bringt. Im Bhagavad Gita sagt Krishna als Verkörperung dieser Liebe zu Arjuna: „Gib all deine Pflichten auf und ergibt dich mehr der personifizierte Liebe. Ich verspreche dir, wenn du stirbst, wirst du zu mir kommen und nicht wieder geboren in die Welt der Illusionen. Dieses Wissen ist die höchste Weisheit und das Geheimnis aller Geheimnisse. Es ist das reinste, unvergängliche Wissen und es zu erleben, bringt die größte Freude.“

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Padmasana – Lotossitz

LotossitzLotossitzDer Lotossitz ist die Meditationshaltung schlechthin, die Yogis, deren Hüften noch nicht geschmeidig sind, oft etwas schwerer fällt. Die gekreuzt auf den Schenkeln ruhenden Füßen drücken die Schenkelknochen gegen den Boden, was einen erdenden Sitz bewirkt. Die Wirbelsäule wird mühelos gerade gehalten. Der Lotos, oft mit den schöpferischen Kräften in uns assoziiert, ist ein mächtiges Symbol für den Yogi, ebenso wie der Laut OM.

Die kosmische Ursuppe

Vor Beginn aller Zeit ruhte Vishnu aus seinem Kissen - der unter ihm zusammengerollten tausendköpfigen Schlange Ananta, deren Köpfe ihm Schatten und Schutz spendeten. Zusammen schwammen Vishnu und Ananta auf dem kosmischen Urozean der Möglichkeiten, in den nach jeder Auflösung alle Universen wieder eingehen. Als der Augenblick für einen neuen Schöpfungskreislauf gekommen war, ein Spross Vishnus Nabel eine große Lotosblüte. Die Blüte wuchs vor ihm in die Höhe. Als sie sich öffnete, zeigte sich in ihr der Schöpfergott Brahma mit seinen vier Gesichtern, die in die vier Himmelsrichtungen - Norden, Süden, Osten und Westen - blickten. Jeder seiner vier Münder äußerte einen der vier Teile des Heiligen Lautes OM: „ah“, „ooo“, „mmm“ und Schweigen. Der Laut versetzte den kosmischen Urozean in Schwingung, so dass er zu dem Universum gerann, in dem wir heute leben. OM ist der Begriff der Möglichkeit, aus dem alle Möglichkeiten der Welt erwachsen. Einer yogischen Lehre zufolge repräsentieren die vier Teile des OM den allgegenwärtigen Zyklus, den alles durchläuft. Das „ah“ steht für Schöpfung und Geburt, das „ooo“ für den Fluss des Lebens, das „mmm“ für Zerstörung und Tod. Über diesen drei Teilen thront die göttliche Dreiheit Brahma, Vishnu und Shiva. Der vierte Teil, das Schweigen, gilt als der Wichtigste, denn in dem Moment, der dem OM folgt, lauschen wir. So ist das Schweigen die Vollendung der vorausgegangenen drei Teile, oder, um es yogisch auszudrücken, diese Vollendung steht für die Einheit des Ganzen, die Erleuchtung, das Yoga. Entsprechend ist es üblich, ein Yoga-Stunde mit OM zu beginnen und zu beenden. Es ist kein Zufall, dass der Sitz dieses schöpferischen Lautes die unbefleckte Lotosblüte ist, die für Reinheit und Perfektion steht. Sie entsprang dem Nabel des Vishnu und der Nabel ist der Ort, durch den wir im Leib der Mutter bis zu unserer Geburt ernährt werden.

Das Symbol des Lotos

Überall in Indien wachsen Lotosblumen Sümpfen und Kanälen - selbst in solchen, die stark verschmutzt sind. So königlich die Blüte des Lotos, zu bescheiden seine Anfänge. Der Samen sinkt in den Schlick am Boden eines Sees, wo er Wurzeln bildet und der Sprössling sich auf der Suche nach dem Sonnenlicht an der Oberfläche macht. Die Sonne symbolisiert im Yoga das erhellende Wissen oder die absolute Wahrheit. Lichtstrahlen werden gebrochen, wenn sie durch die Wasseroberfläche fallen, deshalb scheint ein Strohhalm einen Knick zu haben, wenn man ihn in Glas mit Wasser stellt. Ist man selbst unter der Wasseroberfläche, kann man die Sonne nicht klar sehen, dennoch weiß der Lotosstängel, dass er gerade nach oben wachsen muss, um zum Licht zu kommen. Hat er die Wasseroberfläche durchstoßen, achtet er darauf, dass keine Knospe das schmutzige Wasser wie berührt. Die rosa Blütenblätter öffnen sich, wenden sich in einer einfachen Geste der Sonne zu und freuen sich, zu ihr gefunden zu haben. Die Reise der heiligen Blüte entspricht der Reise des Yogi. Wir sind in der Erde verwurzelt, gefangen im endlosen Zyklus von Geburt, Tod, Krankheit, Tragödien und Freudenfesten, Alltäglichkeiten und Familienbeziehungen. Diesen „Schlamm“des Lebens nennt der Yogi Avidya und meint damit den Fehler, uns mit etwas anderem zu identifizieren als mit unserer göttlichen Natur. Patanjali Yogasutra zufolge ist Avidya das größte Hindernis auf dem Pfad der Selbsterkenntnis. Wir definieren uns durch unseren Namen, unseren Beruf, die Karriere, die Familie, durch Krankheiten, Alter, Rasse, Religion und andere Dinge, die uns voneinander trennen. Wir sagen: „Ich bin eine Frau, bist ein Mann.“ Oder: „Ich bin Deutscher, bis die Iraker.“ Wenn wir nicht aufpassen, fesseln uns diese Etiketten an den Schlamm der Dualität, so dass wir nicht mehr sehen und erkennen, dass alle Menschen ein Teil des Ganzen sind. Yoga aber sucht alle Wesen einzuschließen und zu verknüpfen, wie auch immer sie sich definieren mögen. Wir können und zu fühlen wie der Lotossamen, der im Schlamm steckt; doch durch einen glücklichen Zufall erleben wir das Aufwirbeln des Sees, wie es Vishnu erfuhr. Wir hören eine schlichte Weisheit, die die Schale des Lotossamens ausbricht, und unsere Reise beginnt. Wir wachsen durch das Wasser unseres begrenzten Wissens und recken uns zum Licht der Weisheit, das immer für uns leuchtet, wir müssen es nur wahrnehmen. Bringen wir die entsprechende Geduld und Entschlossenheit mit, so gelangen wir zu Oberfläche erkennen unser Potenzial - das ist das Versprechen des Yoga. Grandios? Sicher. Aber der Lotos blüht immer und überall und macht kein Aufhebens darum. Er weiß, zu blühen ist sein absolutes Ziel, dass die Mühe wert ist, jedem Hindernis zum Trotz zum Licht zu kommen. Das Ringen ist Teil des Prozesses und Ergebnis ist pure Schönheit. Padmasana bindet uns ein in die Praxis der Konzentration, der Meditation und der ultimativen Samadhi (Erleuchtung) des höheren Yoga. Indem wir diese Sitzhaltung einnehmen sind wir mit der Erde und unseren eigenen Wurzeln verbunden. Während sich durch stetige Übung unser Bewusstsein erweitert, sitzen wir aufrecht, wie der Lotos, der nach oben zur Sonne wächst. Unsere bescheidene Herkunft muss uns nicht hindern, in Reinheit zu erblühen.

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Gomukhasana – Das Kuhgesicht

KuhgesichtKuhgesichtKuhgesichtKuhgesichtMan sagt, diese Asana  ähnele dem Gesicht (Mukh) einer Kuh (Go). In der Sitzposition schlägt man die Beine so übereinander, dass ein Knie über dem anderen liegt (die Lippen der Kuh). Der eine Arm wird angehoben und angewinkelt hinter den Körper geführt (das Ohr der Kuh), der Andere fast von unten das Handgelenk oder die Finger des oberen Arms. Die Asana streckt Hüften, Beine und Knie und den die Schultern.

Die heilige Kuh

Die Kuh ist eines der heiligsten Tiere Indiens. Überall dürfen sich Kühe ungehindert frei bewegen, ja sie dürfen sogar mitten auf den dicht befahrenen Schnellstraßen stehen und jeder wird bestrebt sein, sie keinesfalls anzufahren oder zu verletzen.  Die Kuh gilt als Spender des Überflusses und alles, was sie liefert, wird verwendet: mit ihrer Muskelkraft zieht sie den Pflug, ihr Urin dient als Antiseptikum, der getrocknete Dung ist Brennmaterial und aus der Milch werden Butter und Ghee bereitet, die sowohl zum Kochen als auch für religiöse Rituale benutzt werden. Die Kuh verkörpert zudem verschiedene yogische Qualitäten: Kühe sind friedlich und erdverbunden, großzügig und mütterlich, ja sie gelten geradezu als das Urbild der Mutter. Sieht die Mutterkuh ihr Kalb, beginnt die Milch zu fließen; die Beziehung zwischen Kuh und Kalb gilt daher als das perfekte Sinnbild für die Beziehung zwischen der Erde und ihren Bewohnern. Wie das Kalb, dass seine Mutter liebt, geben wir der Erde unsere Liebe im Gegenzug für die Gaben, die wir von ihr empfangen.

Krishna, der göttliche Kuhhirte

Zu den vielen Namen Krishnas gehören auch Gopala („ Beschützer der Kühe“) und Govinda („ Der sich um die Kühe kümmert“). Einmal äußerte Brahma, der Schöpfer des Universums, Zweifel an Krishnas Göttlichkeit. Er sprach zu sich selbst: „Wie kann diese einfache Kuhhirte ein Avatar Vishnus sein? Er ist nichts als ein Bauernbub, der sich eine Flöte in den Gürtel und eine Pfauenfeder ins Haar gesteckt hat und barfuß durch den Wald streift!“ Aber er wollte es genau wissen und so beschloss er, Krishna zu testen. Eines Tages, als Krishna zusammen mit seinen Hirtenfreunden bei den Herden weilte, entführte Brahma die Hirtenjungen und die Kälber und versteckte sie in einer Höhle. Als er zurückkam, um zu sehen, wie Krishna auf den Verlust reagierte, waren alle Hirtenjungen und alle Kälber und Krishna versammelt. Verdutzt kehrte Brahma zu Höhle zurück, wo die Jungen und die Kälber waren, die er entführt hatte. Nun schaute er mit all seinen vier Gesichtern gleichzeitig und stellte fest, dass sich irgendwie alle Kälber und Hirtenjungen verdoppelt hatten. Denn Krishna hatte sich selbst vervielfacht und die Kälber und Hirten verwandelt, um Brahma auszutricksen. Da begriff Brahma, dass diese einfache Kuhhirte die göttliche Fähigkeit besaß, allen alles zu sein - für die Hirten konnte Krishna die grasenden Kühe und Kälber sein und für Brahma die Kälber und Hirtenjungen in der Höhle. Für uns kann der Geist von Krishna in der Gestalt von jedem erscheinen, dessen Gesellschaft uns angenehm ist. Wortwörtlich übertragen bedeutet der Name Krishna „der alles Anziehende“. Wir können auf eine andere Person attraktiv wirken, weil wir das bieten, was der andere wünscht oder braucht - wir können Sohn, Tochter, Mitarbeiter sein oder die Schulter, an der man sich ausweint. In der Kuhgesicht - Position nehmen wir ein anderes Gesicht an, so wie wir auch unsere Attraktivität zum Nutzen anderer, die wir mögen oder verehren, im Spiel bringen.

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Die Kobra - Bhujangasana

KobraKobraKobraKobraBhujangasana, ist eine einfache Rückbeuge, die der Namensgeberin ähnelt. Der Ausübende liegt auf dem Bauch und hebt mit Hilfe der Rückenmuskeln Kopf und Brust an. Brust und Oberarme repräsentieren den aufgespreizten Hals der aufgerichteten Kobra. Da Schlangen keine Gliedmaßen haben, wenn die Hände traditionell nicht dazu eingesetzt, sich abzustürzen oder dabei für aufzurichten.

Die Schönheit der Kobra

Den meisten Menschen flößt die Kobra Angst ein, doch ist sie der Freund des Yogi. Während er auf dem yogischen Pfad über Hindernisse, Gifte und Ängste stolpert, helfen ihm ihre vielen Erscheinungsformen. Shiva legt sich Kobras um den Hals und bringt so seine tiefe Vertrautheit mit der Angst vor dem Tod (Abhinivesha) zum Ausdruck. Sein Sohn Ganesha trägt eine Kobra um den Bauch zum Zeichen für sein Bemühen, in die Fußstapfen seines Vaters und Lehrers zu treten und auf dem yogischen Pfad seine Ängste zu meistern. Die Schlange ist also ein mächtiges Symbol unsere Fähigkeit, auf unserem Weg zur Erleuchtung alle Ängste zu überwinden. Man wird eine Furcht nicht los, indem man von ihr davon rennt - wie viele es tun, wenn Sie eine Kobra sehen -, man muss sich ihr vielmehr nähern und sie aus verschiedenen Perspektiven betrachten. In der Mythe der Schildkröte (siehe Kurmasana) die Halbgötter und Dämonen die Kobra wie ein Seil an die sie wechselweise ziehen, um den Berg zu bewegen, mit dem sie den kosmischen Ozean umzurühren: ein Sinnbild dafür, dass sie ihre Todesangst gemeistert und großes Verlangen nach Unsterblichkeit hatten. Ähnliches beschreibt ein Sanskrit-Lied:

Asato ma Sadgamaya

Tamaso ma jyotir gamaya

Mrtyor ma amrtam gamaya

Übersetzt bedeutet das: „Führe mich vom Unwirklichen zum Wirklichen, von der Dunkelheit zum Licht, vom Tod zur Unsterblichkeit.“ Als Giftschlange symbolisiert die Kobra den Tod, doch die Halbgötter und Dämonen packten sie fanden heraus, dass sie ihr Weg zur Unsterblichkeit war.

Das Hören der Schlange

Nach dem Hatha Yoga Pradipika besteht das Ziel des Hatha Yogi darin, Nadam zu hören, dass grundlegende innere Vibrieren. Astrophysiker, die die sogenannte String- Theorie vertreten, vermuten, dass das ganze Universum aus klitzekleinen vibrierenden Strings zusammengesetzt ist, die alles, vom Kosmischen bis zum Winzigsten, vibrieren lassen. Schlangen verfügen über ein besonderes Organ, dass sie feinste Vibrationen spüren lässt, was die Kobra zu einem noch mächtigeren yogischen Symbol macht. Beim Stichwort Kobra denken viele an die berühmten Schlangenbeschwörer und lange wurde behauptet, die Flötentöne würden beruhigend auf die Giftschlangen wirken. Heute weiß man, dass Schlangen kein Außenrohr besitzen. Doch wenn ihr Kiefer mit dem Boden in Berührung kommt, können sie durch bestimmte Nerven die Vibrationen spüren, die durch Töne ausgelöst werden. Die Schlange „hört“also mit inneren Werkzeugen, nicht mit äußeren Ohren, wie wir Menschen, und ihre diesbezügliche Fähigkeit ist sehr viel subtiler, denn sie hört Nadam , das innere Vibrieren.

 Herbeigelockt von spiritueller Übung

Als Buddha einmal unter dem heiligen Bodhi-Baum meditierte, versammelten sich Kobras in seiner Nähe, angelockt von der inneren Ruhe und Selbstgewissheit des Meditierenden. Buddha spürte ihre Gegenwart, hatte aber keine Angst. Seine Furchtlosigkeit gab den Schlangen die Gewissheit, dass er ihnen nichts tun werde. Seine Ruhe war wie Balsam für sie und so blieben sie bei ihm, um ihn zu beschützen. Leute versammelten sich, hielten aber aus Angst vor den Schlangen Abstand. Als es heftig zu regnen begann, sorgten sich die Menschen um Buddha, doch keiner wagte es nähern. Der König der Kobras aber schlängelte sich von hinten an ihn heran und richtete sich so hoch auf, wie er nur konnte. Als er ein Drittel seines ganzen Körpers aufgerichtet hatte, spreizte er seinen Hals und schuf so einen großen Schirm über den Kopf Buddhas. Dieser setzte in völliger Ruhe und Versunkenheit seine Meditation fort. Von tiefer Ehrfurcht ergriffen, beobachteten die Zuschauer die Großzügigkeit der Kobra und die Standhaftigkeit, mit der Buddha meditierte.

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Dhanurasana-der Bogen

BogenBogenBei Dhanurasana, dem Bogen, ist der auf dem Bauch liegende Körper wieder Bogen der Schützen nach oben gebogen, wobei Torso und Beine die Bogen selbst, die Arme die Sehne repräsentieren die Stellung schafft nicht nur Offenheit im unteren Rückgrat und Herzen, sie verbessert auch die Beweglichkeit der Schultern. Die Buchhaltung ist eine Rückwärtsbeugung in der Bauchlage, der Körper gleicht einem gespannten Bogen. Diese anspruchsvolle Yogahaltung sollte nur mit genügend Vorbereitung und Übungserfahrung geübt werden. Dhanur heißt Bogen diese Haltung bezieht sich auf dem Bogen, den Gott Krishna den Helden Arjurna im indischen Epos Mahabharata überlässt. Arjurna braucht Kraft und Vertrauen, um in den Kampf, den das Epos beschreibt, bestehen zu können. Äußere Kampf symbolisiert hier alle unsere inneren Auseinandersetzungen, vor allen den Kampf mit der Angst. Bei Dhanurasana kommt es drauf an, das richtige Maß Dehnung zu finden. Ist bei einem Bogen die Sehne zu stark gespannt, bricht er, ist die Spannung zu gering, kann der Pfeil nicht fliegen. Ähnliches gilt für Streichinstrumente: die Saite muss die richtige Spannung haben, damit der Musiker einen Ton erzeugen kann. Herauszufinden, wie groß die richtige ausbalancierte körperliche Anspannung sein muss, ist die eigentliche Herausforderung bei allen Asanas. Ein Prinzip, das sich auch auf das tägliche Leben übertragen läss für alle. Doch wie bestimmt man das rechte Maß an Bemühung? Arjurnas Dilemma: die Geschichte des großen Bogenschützen Arjurna wird im Bhagavad Gita, dem „Lied der Gottheit Anton Strich oben, berichtet, dass in 18 Kapiteln je einen Aspekt der Yoga-Philosophie beleuchtet und zu den beliebtesten Yoga-Texten gehört der Text, der ein Teil des großen Epos Mahabharata ist, berichtet einen Dialog zwischen Arjurna, der für das menschliche Ego steht, und Krishna, der das höhere Bewusstsein repräsentiert, er ist also ein spirituelle Diskurs, der die praktische yogische Weisheit darlegt. Zu Beginn der Erzählung stehen Arjurna und Krishna zusammen auf dem Kriegswagen und schauen auf diese versammelten Heere. Die bevorstehende Schlacht ist die letzte Möglichkeit, das Königreich, das Arjurna und seinen Brüdern ungerechterweise gestohlen wurde, zurückzuerobern. Doch mit dem Zwiespalt konfrontiert, kämpfen und dabei vielleicht seine eigenen Verwandten und früheren Lehrer töten zu müssen, lässt Arjurna den Boden sinken und fragt Krishna, der hier sowohl sein Wagenlenker als auch sein Mentor ist, um Rat. Es folgt eine Unterhaltung, die 700 Sanskrit Verse lang ist. Krishna belehrt Arjurna, dass er seine Pflicht (Dharma) als Krieger erfüllen und für die gerechte Sache gegen das Böse kämpfen müsse. Dann erklärt er im Yoga, die Wissenschaft von der Seele, und dass er sich wegen der zu erwartenden Tode keine Sorgen machen solle, denn niemand in der Welt könne die unsterbliche Seele töten. Feuer könne die Seele nicht verbrennen, Wasser könne sie nicht ertränken. Werde der Körper erschlagen, sowie die Seelen einen anderen Körper über, genauso, wie wir alte Kleider durch neue ersetzen. Deshalb, so fährt Krishna fort, solle Arjurna sowohl das Glück als ob das Unglück mit Gelassenheit hinnehmen, denn sie würden immer kommen und gehen wie die Jahreszeiten und seien nur Sinneseindrücke. Noch viele weitere Belehrungen über die Leistungen des Geistes und die Kräfte der Natur lässt Krishna seinem Zögling Arjurna zukommen. Die Gita endet mit der Anweisung Krishna, Arjurna solle sich in ganz ergeben, denn er, Krishna, seit Verkörperung des Göttlichen. Dieses Sich-Ergeben ist ein Akt voller Liebe und Unterstützung, nicht das Hissen der weißen Fahne, wenn man aufgibt. Die Lehren der Gita sind so anschaulich, weil Arjurna mit all seinen Zweifel so menschlich ist. Das Leben konfrontiert uns oft mit Problemen, vor denen wir resignieren wollen, statt uns ihnen zu stellen. Im gewissen Sinne sind wir alle Krieger, die sich den Weg zur Erleuchtung erkämpfen. Die Bhagavad Gita stellt unser Leben einen größeren Kontext. Statt nur zu reagieren, wenn Schwierigkeiten unser Selbst herausfordern, denn wir mithilfe des Gita, das Ego zu identifizieren und über es hinauszuwachsen. Hindernisse im Leben können wir so als Möglichkeiten sehen, an denen wir uns persönlich weiter entwickeln, wenn wir erkennen, dass es einen großen Plan gibt, in dem wir ein kleiner, aber entscheidender Teil sind. Das herausfordernde Dhanurasana schafft eine Möglichkeit, den Rat des Gita in unseren Übungen anzuwenden. Wir versuchen, das perfekte Gleichgewicht zu finden zwischen Furchtlosigkeit und Eigenverantwortung für unser Leben, während wir uns zugleich loslösen von den Ergebnissen unserer Handlungen.

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Der Tänzer -Natarajasana

TänzerTänzerTänzerTänzerNatarajasana ist eine ausbalancierte Standhaltung, bei der man, fest auf einem Bein stehend, den Fußknöchel des abgewickelten anderen Beins fasst. Während sich der Yogi nach vorne beugt und den gefassten Fuß weiter anhebt, wird zur Vollendung der Stellung der andere Arm vorgestreckt. Die Haltung ist die Verkörperung eine der vielen Erscheinungsformen Shivas als Herr des Tanzes.

Der König des Tanzes

Friedrich Nietzsche schrieb: „Bessere Lieder müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben  lerne... Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde.“ Als ein Gott der Hindu-Triade verfügt Shiva über viele Gestalten, die sein Wesen abbilden. Am bekanntesten ist seine Rolle als Nataraja, als Tänzer. In dieser Gestalt wird er meist mit Schlangen um den Hals und wilden locken dargestellt. In einem Ring aus Feuer balanciert er auf einem Zwerg. Betrachtet man dieses Bild durch die yogische Linse, enthüllt es sich als Darstellung großen Mitgefühls. Die Zeitalter der Welt sind lang, und zum Ende eines jeden verwandelt Shiva alles zu Staub, so dass eine neue Welt erschaffen werden kann, die wiederum ein Zeitalter lang existiert. Während wir als Sterbliche nicht einmal ein ganzes Zeitalter von Anfang bis Ende erleben, ist für Shiva als Nataraja jedes Zeitalter nur ein vorübergehender Moment im Lauf der Zeit. In der einen Hand hält er eine Trommel und jeder Schlag ist das Zeichen für das Ende und den Neubeginn eines Zeitalters und er schlägt sie schnell. Vom langsamen Gang der kosmischen Auflösung nicht beeindruckt, tanzt Shiva zu seiner eigenen Musik in einem Samsara genannten Flammenzirkel. Samsara ist das zyklische Muster, in dem wir alle stecken-der ständige Kreislauf von Geburt, Leben und Tod. Eine Vorstellung, die gut zur Idee der Wiedergeburt passt. Oder man kann sich Samsara als die Muster und Gewohnheiten vorstellen, in denen wir in unserem Leben verfangen sind und die uns nicht helfen, sondern hindern. Shiva bleibt unberührt vom sich drehenden Zyklus des Karma, für ihn ist es ein Rhythmus, zu dem sich tanzen lässt, das Feuerrad ängstigt ihn so wenig wie die Schlangen um seinen Hals. Schlangen sind mächtige Metaphern der Yoga-Philosophie. Für die meisten Menschen sind Sie beängstigende Kreaturen; vor allem die Kobra, die Shiva beim Tanz um den Hals trägt. Das Gift der Kobra symbolisiert Avidya, das Missverständnis, demzufolge wir uns für nicht göttlich halten. Für den Herrn des Tanzes ist die Kobra nicht giftig, denn er verfügt über das Gegengift: das erleuchtete Wissen, symbolisiert durch die Flamme in seiner Handfläche. Durch Asana, Pranayama, Meditation und die ständige Erinnerung daran, dass wir alle göttlicher Natur sind, versucht Yoga uns von Avidya zubefreien. Doch wir vergessen es immer wieder, stecken fest im Zirkel des Samsara und werden zum Opfer des Gifts von Avidya. Im Abbild Shivas als Tänzer stellt der Zwergendämon, auf dem er tanzt, die Unwissenheit dar. Das scheinbar hilflose kleine Wesen ist ständig damit beschäftigt, den Unsinn anzustellen, der uns unserem Alltagsleben Ärger macht. Und wieder erweist sich Shiva als der Meister. Er lässt nicht zu, dass der kleine Mann ihn tyrannisiert; er macht ihn zu den Schemel, auf dem er tanzt. Von seinem Platz auf dem Dämon der Unwissenheit aus behält er den Überblick, erreicht einen höheren Grad des Bewusstseins und steht so über den Dramen des Alltags. Für ihn verdient nur eines Aufmerksamkeit, der Rhythmus seines Tanzes. Shiva, der kosmische Tänzer, hat keine Schuldgefühle wegen der Zerstörung der Zeitalter. Er weiß, dass alles, was geboren wird, sterben muss, er hat erkannt, dass Zerstörung den Weg für die Wiedergeburt ebnet und das in der Wiedergeburt und im Wachstum Mitgefühl liegt. Brahma, der Schöpfer, kann seine Arbeit nicht tun, wenn Shiva, der Zerstörer, die seine nicht erledigt. Es ist Shiva Zerstörung, die den fruchtbaren Boden schafft für Brahmas Wiederaufbauarbeit.

Furcht auflösen und Wandel umarmen

Um wie Shiva zu tanzen, müssen wir frei sein. Freiheit erwächst aus dem Wissen, dass es nichts gibt, das uns für immer bindet. Shivas Tanz entsteht aus der Befreiung von der Furcht vor dem Wandel. Er lehrt uns, auf den Wellen des Wandels zu reiten die auf einem kosmischen Surfbrett, um das Ufer der Glückseligkeit zu erreichen. Shivas Lehren sind ein Teil des yogischen Pfads. Im Yoga Sutra nennt Patanjali fünf Hindernisse (Kleshas) zur Freiheit: das erste ist Avidya, das fünfte, größte, ist Abhinivesha, die Angst vor dem Tod. Der Tod ist der letzte Wandel und Shiva als der Herr des Todes und der Zerstörung weiß, dass der Wandel, selbst ein so großer Wandel wieder Tod, die einzig Konstante im Universum ist. Die Furcht vor dem Wandel verursacht mehr Stress als jede andere Furcht. Die Angst vor der Veränderung von Grenzen ist der Auslöser vieler Kriege. Die Angst, unsere Ansichten zu ändern, führt dazu, dass wir uns an Dogmen klammern. Buddha lehrt, die Ursache all unseres Leidens ist das Verlangen, dass alles bleibt, wie es ist. D.h. in der Umkehr: den Wandel zu  umarmen befreit uns vom Leiden. Das wissenschaftliche Gesetz von der Erhaltung der Masse besagt, dass Materie nicht erschaffen und nicht zerstört werden kann. Wer also etwas Neues erschaffen will, muss dafür etwas Altes zerstören. In seiner ultimativen Weisheit ist Shiva, indem er zerstört, der Ausdruck des Mitleids, denn er gibt uns die Freiheit, gesellschaftliche Normen zu sprengen, um dadurch völlig neue zu schaffen. Er bietet uns den Raum, um positive Entscheidungen fällen und unsere Ängste ablegen zu können. Wenn wir wirklich eine Veränderung wollen, müssen wir lernen, Tod und Zerstörung anzunehmen. Natarajasana lässt uns physische Elemente erleben, die Furcht im Körper auslösen können. Das Gleichgewicht halten sich nach hinten beugen erzeugt Angst, weil es Offenheit und Mut verlangt. Dem Chakra-System zufolge wird Furcht im Herzen gespeichert. Wenn wir aber das Herz öffnen, kann die Furcht entweichen. Zu balancieren gibt uns die Möglichkeit, unsere natürliche Angst vor dem Stürzen zu überwinden und so mutig und frei zu werden. Können wir uns dem gleichen Gefühl fürn Befreiung nach hinten beugen und balancieren, mit dem Nataraja tanzt, fällt es uns leicht, die Freiheit in unserem Geist und Herz zu umfangen.

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Ardho mukha svanasana - herabschauender Hund

HundHundDiese Haltung lässt den Menschen seinen Halt auf der Erde finden. Er kann so eine solide Haltung aufbauen. Dies ist im übertragenen Sinn auch für sein Leben gemeint. Der Mensch etabliert sich in der materiellen Welt, die er sich erobern möchte, um sie zu transformieren. Die Füße stehen als Symbol des Kontaktes mit der Wirklichkeit der Materie, und die Hände drücken die Idee des Besitzergreifens aus. Die Hände und Füße geben damit dem Kopf die Möglichkeit, sich der Erde zu nähern, um die Materie vom Geist leiten und durchdringen zu lassen. Diese „Bewusstseinsergreifung“ ist auf dem Weg der Reifung unerlässlich. Die Dehnung der Rückseite des Körpers birgt die Möglichkeit sich, die intuitive Intelligenz zu wecken, da diese Seite dem -Unbewussten des Menschen zugeordnet ist. Die tiefe Ausatmung und der Blick, der zum Nabel gerichtet ist, verstärken die Hinwendung zu der Energie, die es uns ermöglicht, ein erfülltes Leben zu leben. Es ist die Vitalenergie, die den Nabelbereich und dem  Sonnengeflecht zugeordnet ist.

 

 

 

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 BergBergDer Berg / Tadasana

"Tada" heißt Berg und meint damit den aufrechten Stand auf beiden Beinen. In dieser Grundhaltung geht es darum, fest und gegründet, wie ein Berg zu stehen.

Der aufrechte Stand ist wichtig als Anfangs- und Endstellung bei allen Stehpositionen. Seine Bezeichnung auf Sanskrit, bedeutet "Stabilität", "Größe" und "Ruhe": danach gilt es beim Üben zu streben.

Wie ein Berg als Verbindung zwischen Himmel und Erde soll diese Stellun daran erinnern, unsere irdischen und himmlischen Eigenschaften zu integrieren.

Die Bergstellung verlangt dynamische Kraft, aber auch Gefühl und Genauigkeit. Die Basis dieser Position bilden die Füße als die Körperregion mit Bodenkontakt.

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"Der Sitz am Boden, die klassische Meditationshaltung, ist die Grundhaltung des Hatha-Yoga - denn regungslos und in sich ruhend begibt man sich auf den inneren Weg, um den es

letzlich beim Yoge geht. Die aufrechte Sitzhaltung ist das Symbol des Yoga und der Meditation, denn das Sitzen in Regungslosigkeit und Stille ist das Gegenteil zu der Rastlosigkeit

und  der Reizüberflutung des Alltags. Die Hände dabei in den Schoß zu legen ist ein Symbol dafür, in sich zu ruhen und bei sich zu sein. Die Sitzhaltungen im Yoga vermitteln uns

Verwurzelung und Halt in unserer Basis - dem Becken und den Beinen - damit wir mühelos in der Aufrichtung verweilen können."

 

Goroksasana bzw Siddhasana

SiddhasanaSiddhasana

 

 

Siddhasana/Goroksa gilt als einer der mythischen Begründer des Hatha-Yoga. Er gilt noch heute in Indien als einer der größten Meister des Yoga. Er entsagte

früh dem äußeren Leben und wanderte durch Indien, um das Leben eines siddha zu führen (die, die Vervollkommnung erlangt haben; im Yoga Menschen,die den

letzten Zustand der Erkenntnis - samadhi - erreicht haben und weiter in der Welt leben, um andere auf ihrem Weg zur Erleuchtung zu unterstützen und ganz

allgemein Helfer und Wegbegleiter der Menschen sind)

Goroksasana soll an diese großartige Persönlichkeit erinnern, und zwar dergestalt, dass sich der Übende innerlich ganz mit seinen Qualitäten und Fähigkeiten

verbindet und dadurch Goroksa einlädt, auch ihm Wegbegleiter und Helfer auf dem Pfad der Erkenntnis zu sein.

"Rumpf, Nacken, Kopf aufrecht haltend, die Nasenspitze fest im Blick, so sitzt der Yogi unbewegt,

schauend in sich selbst." Bhagavadgita 6, 13

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Viparita Karani

Viparita KaraniViparita KaraniViparita = nach innen gekehrt, umgekehrt  Karani = Form

Viparita Karani meint also eine Form, in der man sich in sich zurückzieht oder in die Umkehr begibt. Diese Haltung hat eine physiologische Wirkung, die

man gleich spüren kann. Ein  Lehrer beschrieb den Effekt einmal mit dem Bild eines Autorennens. Es sei, als hörte der Lärm sofort auf, sämtliche

Rennwagen kämen gleichzeitig zur  Ruhe und allmählich zum Stillstand.

Wie schwer es ist, sich zu entspannen, wird uns erst bewusst, wenn wir unsere Tätigkeiten ruhen lassen, wenn wir uns mit nichts beschäftigen. Dann

spüren wir erst das ganze Ausmaß der inneren Unruhe, Rastlosigkeit und Unzufriedenheit. Die innere Anspannung ist ein Preis, den wir für unseren

Lebenstandard zahlen. Zum Glücklichsein gehört jedoch mehr als Wohlstand, Komfort und Freiheit. Es braucht Gesundheit, erfüllte liebevolle

Beziehungen und vor allem inneren Frieden.

Yoga fördert diese Fähigkeit, mit sich selber still zu sein.

 

 

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BaumBaumVrikshasana – der Baum

Vrikshas ist das Sanskrit Wort für Baum. Die Asana ist eine Standbalance auf einem Bein. Der Fuß des angehobenen Beins wird fest gegen die Innenseite des Oberschenkels des Standbeins gepresst. Die Arme werden über den Kopf gestreckt, die Handflächen gegeneinander gedrückt. Das Standbein repräsentiert die Wurzeln des Baums, der Stamm beginnt am Torso des Körpers. Er wächst wie die Wirbelsäule nach oben, die gestreckten Armen versinnbildlichen die Äste. Die Haltung verbessert das Gleichgewicht und die Stabilität, steckt die Knöchel, Waden und Schenkel streckt die Muskeln der Beine, der Lenden und der Brust.

Symbolik: der Baum des Yogi: seit Urzeiten war der Wald der Lieblingsort der Yogis für ihre Übungen. Bäume waren ihr Heim, denn ihre Äste und Blätter boten ihnen Schutz, ihre Früchte und Nüsse waren ihnen Nahrung. Auch symbolisiert der Wald eine unverdorbene Welt, in der man ein kontemplatives Leben ohne irdische Besitztümer führen kann. Der Schatten unter einem Baum galt als ideale Ort für die Belehrung des Schülers durch den Guru und oftmals berichteten die Legenden davon, dass die Erleuchtung unter einem Baum stattfand. Einst sprachen die Yogis ein Gebet, wenn sie sich in einem Waldstück einrichteten, dass frei übersetzt etwa so lautete: „Mein lieber Baum, Gehölze, Insekten und Tiere, bitte verzeiht mir, dass ich euch ein Stückchen Boden wegnehme, um meine Hütte darauf zu errichten. Mögen wir in Harmonie und Frieden zusammenleben.“ Viele Yogis und Weise erbauten ihre Ashrams im Wald. Im Sanskrit nennt man diese bewohnten Wälder Tapovan (Wald der Strenge), denn das dort geführte Leben war von Verzicht und Einfachheit geprägt und frei von den Sorgen um materiellen Besitz. In einem weiteren Sinne repräsentiert der Wald die ganze Schöpfung, von der wir ein Teil sind. Im Bhagavad Gita vergleicht Krishna die Welt mit einem Banyan-Baum, dessen vielen Ästen alle Arten des Lebens umher wandern. Wälder sind für die Gesundheit des Planeten unverzichtbar: ihre Blätter produzieren den Sauerstoff, den Menschen und Tiere zum Atmen brauchen, und ihre Wurzeln sammeln das Regenwasser und verhindern die Erosion des Bodens.

Wald der Gnade: Im Harivamsa wird erzählt, dass Krishna einst seiner wunderschönen Königin Satyabhama den himmlischen Parijata-Baum aus Indras himmlischen Königreich als Liebesgabe brachte. So, wie dieser Baum von seinem himmlischen in einem irdischen Garten außerhalb von Satyabhamas Palast versetzt wurde, repräsentiert auch Vriskshasana das Blühen der Spiritualität in einer materiellen Umgebung. Ein Fuß ruht bei dieser Haltung fest auf dem irdischen Boden, als wäre er verwurzelt, während die zusammengelegten Handflächen ausgestreckten Arme zum spirituellen Bereich des Himmels reichen, um die Segnungen zu empfangen, die von oben kommen. Die Stellung bietet eine wunderbare Möglichkeit, über die Eigenschaften zu meditieren, die dem Baum innewohnen. Der Baum ist zu duldsam, dass er sogar den Waldarbeiter noch Schatten spendet, der mit seiner Axt oder Siegel kommt, um ihn zu fällen. Der wahre Yogi gibt mit gleicher Großzügigkeit die Früchte seiner spirituellen Weisheit und Liebe an andere weiter, wie der Baum seinen Schatten, seine Blüten, seine Früchte und sein Holz spendet. Krishna hat eine besondere Beziehung zum Wald. Er wurde an einem Ort geboren und aufgezogen, der Vrindavan heißt, „Wald der Vrinda-Bäume“. Im Bhagavata Purana preist Krishna die Bäume dieses Waldes: „Seht euch nur diese glücklichen Bäume von Vrindavan an. Sie haben ihr Leben dem Wohlergehen anderer geweiht. Jede einzelne von ihnen beträgt alle Arten von natürlichen Unbilden: Regengüsse, Stürme, brennende Hitze, klirrende Kälte und doch ist jeder bereit, uns Schutz und Ruheraum zu bieten. Meine lieben Freunde, niemanden bewähren sie ihren Schutz und sie versorgen die Menschheit den verschiedensten Dingen, ihren Blättern, Blüten, Früchten, ihren Wurzeln, ihre Rinde, ihrem Holz und ihrem Schatten.“ Der Baum ist eine Asana, durch die wir Körper, Geist und Atem mit den Qualitäten der Großzügigkeit, der Toleranz, der Stärke und des Gleichgewichts erfüllen.

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SeitstützSeitstützVasisthasana - Seitstütz

Gelegentlich auch „seitliche Planke“ genannt, ist Vasisthasana eine schwierige Armbalance, die alle großen Muskelgruppen des Körpers-der Arme, Beine und des Rumpfes-beansprucht. Der ausübende balanciert bei gestreckten Körper auf einem Arm und der Außenkante des korrespondierenden Fußes. Seitstützen sind bereit Haltungen, bei denen das Gleichgewicht auf einem Arm und einem Fuß gehalten wird. Diese kraftvollen, anregenden Haltungen sprechen den gesamten Körper an.

Symbolik: auch Könige brauchen Inspiration: Vasistha war als bedeutender Weiser der Lehrer von König Rama, einer der Avatare Vishnus. Einmal auf die Erde gekommen, und im Pfad der Rechtschaffenheit (Dharma) herzustellen, den negative Einflüsse verdorben hatten. Ramos Vater machte sich Sorgen um seinen Sohn, der sehr enttäuscht über den Zustand der Welt von seinen Reisen zurückkehrte. Ramos Apathie war untypisch für ihn und sein Vater meinte, der berühmte Weise Vasistha könne ihm gewiss helfen. Als er ihm Ramos Geistzustand beschrieb, freute sich der Weise darüber, denn er wusste, dass die Leidenschaftslosigkeit des jungen Ramas tatsächlich die Vorstufe zum spirituellen Pfad darstellte. Ehe man sehen kann, das Licht durch das Dach fällt, muss man die Risse darin entdecken. Vasistha sah Ramas Unbehagen als eine Möglichkeit, Zugang zu ihm zu finden. Doch einmal zeigte sich skeptisch und glaubte nicht, dass der große Weise ihn aufmunternd könne. Er war völlig deprimiert, die ganze Welt hatte für ihn ihren Glanz verloren. Vasistha aber erklärte ihm, dass diese trübe Sicht genau das sei, was er brauche, um wieder zu Klarheit zu gelangen, und dass er sich bereits auf dem spirituellen Pfad befinde. Er bedürfe nur noch der Lenkung und Leitung durch einen guten Lehrer. Viele Menschen wissen, dass man den Weg zum Licht ist dann wieder findet, wenn man ganz unten im Tal der Tränen ist. Eine solche Seele strebt nach Verwandlung; sie sieht, wo die Dinge der Welt besser sein könnten. Das muss nicht heißen, dass wir nicht zufrieden sind damit, wie die Dinge sind. Wir sind nur unzufrieden mit dem, was unserer spirituellen Übungen nicht dient. Mit diesen feinen Unterschied erkennen, so erklärte es Vasistha dem jungen Rama, dann können wir die Prozesse des Yoga nutzen, um zufriedener zu werden, indem uns von dem lösen, was uns nicht länger nutzt.

Lektion der Befreiung: das Yoga Vasistha enthält den Dialog zwischen den Schüler Rama und seinem Lehrer Vasistha gehört zu den bedeutendsten Texten der Yoga-Philosophie und-Mythologie. In diesem Text ist die Rede vom Zustand des Jivanmukta, der befreiten Seele des Lebenden. Jiva ist die individuelle Seele des Menschen, der sich durch seine Arbeit, seine Familie, seine Karriere, seine Talente und Leidenschaften definiert. Mukti ist das Sanskrit Wort für “ Befreiung“ oder “ Freiheit“ und meint Befreiung des Geistes von der ständigen Vorstellung, dass man als Mensch nur ein städtisches Wesen ist, dass die in ihm verborgene Göttlichkeit nicht erkennt. In dem Augenblick, in dem die individuelle Seele eins wird mit der absoluten Freiheit, geschieht das Wunder und wir können der Welt sein, doch nicht von dieser Welt.

Krähen und Kokosnüsse: immer wieder taucht im Yoga Vasistha das Sinnbild von der Krähe und der Kokosnuss auf. Vasistha ermuntert Rama, so zu handeln, als ob alles, was er tut, eine Veränderung bewirkt, die groß wie die Welt ist, obgleich er genau weiß, dass alles was er tut, die Welt überhaupt nicht verändert. Die Lehre des Zuges ist voll von solchen Paradoxien. So spricht Vasistha auch von einer Krähe, die genau dem Moment auf der Kokospalmen landet, der eine Kokosnuss von dieser Palme zu Boden fällt. Hat die Bewegung der Krähe den Fall der Frucht bewirkt? Oder was einfach an der Zeit, dass die Kokosnuss fallen musste, und ein Zufall, dass die Krähe gerade in diesem Augenblick auf der Palme landete? Mehrmals stellt Vasistha Rama diese Frage, die sich auf eine Idee bezieht, die man auch in anderen yogischen Schriften, etwa dem Bhagavad Gita antrifft: wir haben Anspruch auf die Handlung, aber nicht auf die Früchte der Handlung. Wir können uns die Welt wie ein großen Prüfungsraum vorstellen, in der das Weltall uns die Gelegenheit einräumt, alles richtig zu machen. Ob die Kokosnuss aufgrund unserer handlungsfähig oder ob sie sowieso gefallen wäre, spielt letztlich keine Rolle. Wichtig aber ist, dass wir handeln-damit unsere Gedanken, Worte und Taten hoffentlich Einfluss nehmen. Wir wissen nie, wann das freundliche Wort, dass wir sagen, dass jetzt des Freundes berührt. Vielleicht ist es die richtige Zeit für ihn, die Freundlichkeit zu empfangen. Vielleicht auch nicht. Wichtig für unsere spirituelle Entwicklung ist nur, dass wir sprechen. Wichtig ist, dass wir nie die Hoffnung aufgeben, dass unsere ermutigenden Handlungen die Welt ändern, obwohl es für die Welt einfach an der Zeit war, sich zu ändern.

 Vasisthas Vermächtnis: nach den von Vasistah erteilten Lektionen wurde Rama eine der berühmtesten Könige und die Hauptfigur des großen Ramayana genannten Epos. Sein Streben nach Gleichheitsunglück für alle seine Untertanen, seine große Liebe zu seiner Partnerin Sita, der Mut seines besten Freundes Hanuman, der Sita aus der Gefangenschaft eines Dämon rettet, sind einige der beliebten Episoden des Epos. Keiner wäre möglich gewesen ohne die Geduld und die Lehren Vasistahs. Er bot dem jungen Rama seine Weisheit an und Rama war gewillt und offen, die Lehren anzunehmen. So wirken Krähe und Kokosnuss zusammen, um das Schicksal entstehen zu lassen. So etwas wie Glück gibt es für Yogis nicht. Alles, was es gibt, ist, nach langer Vorbereitung zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, damit alle Einzelelemente perfekt zusammenpassen.

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SchulterstandSchulterstandSalamba Sarvangasana (Unterstützter Schulterstand)

Sarvangasana bezeichnet im Yoga den Schulterstand. Der Zusatz „Salamba“ bedeutet „unterstützt“, da wir bei dieser Variante die Hände in den Rücken stützen. Viele werden diese Haltung noch aus der Kinderzeit als „Kerze“ in Erinnerung haben. Salamba Sarvangasana wird in die Kategorie der Umkehrhaltungen eingeordnet.

Symbolik: Iyengar sagt, dass Sarvangasana eine der größten Wohltaten ist, die der Menschheit von den alten Weisen überliefert wurde. Tatsächlich sind die Wirkungen auf etlichen Ebenen vielfältig und von großer Bedeutung. Vielerorts wird diese Haltung als die Mutter aller Asanas bezeichnet. Denn so wie eine Mutter nach Harmonie und Freude in der Familie strebt, so sucht dieses Asana Harmonie, Freude und Glück im menschlichen Organismus herzustellen.

Wirkung: Bei Sarvangasana liegen die Hauptwirkungen in der Gravitationskraft, die hier den Körper in umgekehrter Richtung beeinflusst. Die Haltung verbessert den Blutabfluss aus den Beinvenen und verhütet so Krampfadern und Thrombosen. Es belebt die Bauchorgane und bekämpft Verstopfung, Hämorrhoiden und Durchfall. Wegen der notwendigen und verstärkten Bauchatmung eignet sich der Schulterstand auch für Menschen mit oberflächlicher Atmung. Weiterhin werden die Organe des Kopfes (z. B. Augen, Ohren, Mandeln) gut durchblutet, was auch Störungen derer beseitigen kann.
In Sarvangasana weichen Ermüdung, Verspannung, geistige Abgeschlagenheit und Depression und stattdessen tritt ein Gefühl von Leben und Leichtigkeit auf. Die vielen ziellosen Gedanken, die normalerweise den Geist erfüllen, sinken zum Ursprung und es entsteht Ruhe und innerer Frieden. Die indischen Yogis schreiben dem Schulterstand auch allgemein verjüngende Kräfte zu.

Die Haltung: Lege Dich mit dem Rücken auf eine mehrfach gefaltete Decke oder zwei Schulterplatten. Hinterkopf, Nacken, Lendenwirbelsäule und Becken liegen nicht auf dieser Erhöhung, sondern auf der Matte. Stelle die Beine auf und lege die Arme aktiv gestreckt und eng neben den Körper auf den Boden. Mit dem Ausatmen hebe die Beine und das Becken soweit an, dass die Knie über der Stirn sind; fast gleichzeitig legst Du die Hände an den Rücken um diesen zu stützen. Versuche nun die Schulterblätter hinten etwas enger zusammenzuführen. Mit dem nächsten Ausatmen hebst Du den Rücken etwas höher zur Decke (die Arme können helfen) und streckst die Beine langsam aber kraftvoll nach oben.
Ziehe nun den gesamten Körper kraftvoll von den Achseln bis zu den Fersen nach oben zur Decke. Halte die Ellbogen möglichst eng; die Finger nicht krallen, sondern flach und gestreckt an den Rücken legen. Fersen wegstrecken.
Das Gewicht lastet auf dem Schultergürtel. Atme ruhig und bewusst in den Bauch. Bewege in dieser Haltung nicht Deinen Kopf, blicke nach oben zu den Füßen oder beobachte die Bewegungen des Bauches bei der Atmung. Halte etwa 3-5 Minuten bzw. solange, wie es Dir gut geht dabei. Anschließend in umgekehrter Reihenfolge wieder auflösen, liegen bleiben und nachspüren.

Gedankliche Ausrichtung: Spüre wie durch die gleichmäßige tiefe Atmung die Bauchorgane durch das Zwerchfell angehoben werden und wieder sinken. Spüre die „umgekehrte Last“ auf Deinem Zwerchfell und die Freiheit im Becken und in den Beinen. Entspanne Dich trotz der körperlichen Anstrengung und lass Ablagerungen – und dazu gehören auch alte Gedanken, Meinungen und Urteile – symbolisch abfließen. Leere und erneuere quasi Deinen Geist von alten Verkrustungen. Beobachte im Nachhinein dieses „neue“ Gefühl und vielleicht sogar Dein „neues“ bzw. verändertes Handeln.

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DrehsitzDrehsitzFischFischMatsyasana & Matsyendrasana – Der Fisch (Drehsitz)

Bei Matsyasana liegt der übende mit ausgestreckten Beinen auf dem Rücken, die Ellenbogen befinden sich unter dem Körper. Beim einatmen hebt sich die Brust, der Kopf fällt zurück unterscheidet für den Boden. Wie viele Fische gibt, so hat auch die Asana viele Varianten. Bei einer liegen die Beinen Autozeitung, bei einer anderen sind sie angewinkelt. War wieder einer anderen werden die Beine im 45° Winkel vom Boden gehoben, und auch die Arme werden parallel zu den Beinen angehoben, die Handflächen zusammengelegt. Bei den unterstützten Versionen der Haltung kann man sich einem Block links zwischen die Schultern legen und den Kopf auf eine Decke stützen. Matsyendrasana wird im Folgenden beschrieben und ehrt den Fisch in völlig anderer Haltung.

Die Haltung des Fisches ist eine Rückbeuge in der Rückenlage, durch die der Brustkorb weit gedehnt wird. Sie vereint in sich gleichermaßen Kraft und Hingabe. Ausgangshaltung für das Asana ist normalerweise der Lotussitz, der in der Rückenlage wie ein Fischschwanz aussieht. Da die meisten Europäer mit dieser Beinhaltung Probleme haben, wurde hier eine weitere „klassische“ Fisch-Variante gewählt, bei der die Beine ausgestreckt bleiben.

Symbolik: der erste Yoga-Schüler: 10.000 Jahren intensiver Meditation stieg Shiva von seinem Sitz auf dem Berg Kailash herab. Als Zerstörer des Kosmos sieht Shiva keine Notwendigkeit, Körperpflege zu betreiben. So kam er mit verfilzten Haar und mit Schmutz bedeckt vom Berg herunter, um seine Geliebte Parvati aufzusuchen. Seine Gemahlin spürte sie, dass dies der Tag war, an dem Shiva zurückkehren würde, und so packte sie alles für ein Picknick zusammen und begab sich zum Flussufer, wo sie ihn treffen wollte. Während des Mal vorbereitete, erschien Shiva. Zugleich verkündete er Parvati, dass er während der Meditation etwas ganz Wunderbares entdeckt habe. Nach Jahrtausenden der Meditation beim der Schlüssel zum Universum gewährt, das Geheimnis der Erlösung offenbart worden: Yoga der Pfad zur ultimativen Vereinigung des individuellen Selbst mit der göttlichen Quelle. Während er Parvati oder Ende von seiner Entdeckung berichtete, kümmerte sich Parvati um die Picknick. „Parvati, was du überhaupt zu?“, fragte Shiva. „Was? Oh, tut mir leid, mein Liebster, ich bin mit unserem Essen beschäftigt“, antwortete Parvati kühl. „Aber ich habe gerade die Entdeckung meines Lebens gemacht. Interessiert dich das überhaupt nicht?“ Shiva war verdutzt, dass Parvati so gleichgültig schien. „Doch, doch. Sprich nur weiter“, sagte sie. Also sprach Shiva weiter Yoga: wie es funktioniert, welche Übungen machen kann, wie der Zustand der Meditation ist und wie jedes Individuum einen Teil der göttlichen Quelle enthält. Shiva wusste jedoch nicht, dass Parvati schon seit Urzeiten auf ihre stille, ergebene Art Yoga praktizierte. Irgendwie hatte sie immer angenommen, dass Shiva längst über Yoga Bescheid wisse, und es deshalb ihm gegenüber nie erwähnt. Während sie ziemlich überrascht war, verschiedener Yoga erst jetzt „entdeckt“ hat, war sie doch bescheiden genug, im die Freude des Augenblicks zu lassen, und lauschte geduldig seinen Ausführungen. Aber kam gerade ein Fisch (Matsya) vorbeigeschwommen, insbesondere Fisch, der aufmerksam zuhörte. Um zu lauschen, blieb er in der Nähe von Shiva und Parvati, denn er hatte Shiva noch nie über das Leben und die Natur des Universums dozieren hören, was er zu sagen hatte, kann wichtig und interessant. Während der Fisch lauschte, begann ein Zauber zu wirken: er fühlte, wie die Techniken und Theorien, über die Shiva sprach, von seinem Körper aufgenommen wurden und in ihm Wirkung entfalteten. Shivas Ausführungen erleuchteten Matsya zu wurde Shiva zum ersten Guru (Lehrer) und Matsya zum ersten Chela (Schüler). Das war der Beginn einer langen Linie von Lehrern und Schülern, welche die Lehren des Yoga Jahrtausende erfolgreich mündlich überliefert haben. Nichts ist so wichtig für die Beziehung zwischen Guru und Chela durch aufmerksames zu kann jeder Schüler einen Nachfolger Matsyas werden.

Die Rückkehr des Fischs: Bild ein Mensch war erleuchtet, so bekommt er die Möglichkeit, zur Erde zurückzukehren, um denjenigen Menschen, die an einer gleichartigen Befreiung interessiert sind, bei der Erlangung dieses Ziels zu helfen. Die Legende berichtet, dass auch der Matsya sich für eine solche Rückkehr entschied und als Matsyendranath (Herr der Fische), als ein Wesen, halb Fisch, als Mensch wiedergeboren wurde. Seine Weisheit ist im Hatha Yoga Pradipika festgehalten, dass die Nath- Yogis verfassten, und alle Hatha-Yogis führen ihre Linie deshalb auf Matsyendranath und seine Lehren zurück. Wir weisen inzwischen seine Wiederkunft als Matsyendranath mit Matsyendrasana Ehre, eine Sitzhaltung mit Wirbelsäulendrehung, in der der aufrichtete Torso hinweisen den weisen  Halbmenschen repräsentiert, während die zusammengelegt Beine für den Fischschwanz stehen. Die Stellung hält uns mit der Linie der Gurus verbunden, die uns direkt oder indirekt beeinflusst haben, denn wir alle haben, wie die Geschichte zeigt, dieselben Wurzeln.

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SchildkröteSchildkröteKurmasana -die Schildkröte

Kurmasana ist die Haltung der Schildkröte, bei der die Arme seitlich vom Körper weg gestreckt und die Beine über die Arme gelegt werden der Oberkörper wird dann vorgebeugt, bis Brust und Schultern am Boden ruhen, was an eine Schildkröte mit ausgestreckten Gliedern erinnert. Supta kurmasana erinnert an eine Schildkröte, die sich in den Panzer zurückgezogen hat: die Hände werden hinter den Körper genommen, die Knöchel über dem Kopf gekreuzt. Kurmasana streckt die Rückenmuskeln und hilft, Verspannungen Kreuzbein und der Lumbalregion zu lösen. Diese Haltung ist eine Vorbeuge im Grätschsitz oder den geschlossenen Winkelhaltungen. So wie sich die Schildkröte in sich zurückziehen kann, so werden diese Haltung die Arme und Beine eingezogen und der Kopf gesenkt. Die Haltung der Schildkröte dient als Symbol für das zurückziehen der Sinne von Außenwelt.

Symbolik: Kurmavatara: die Legende berichtet, die Halbgötter hätten einen Weisen beleidigt und seien dafür verflucht worden, so dass viele im Krieg gegen die Dämonen erschlagen wurden. Obwohl sie über magische Kräfte verfügen und Tote erwecken können, was den Halbgötter nicht möglich, ihre gefallenen Kameraden wiederzubeleben. So baten sie Brahma um Hilfe, der sich aber auch überfordert sah und deshalb die Halbgötter zu Vishnu brachte, der auf der Schlange Anata im Urozean der Möglichkeiten ruhte. Vishnu riet den Halbgöttern, einen Waffenstillstand mit den Dämonen zu schließen. Zusammen könnten sie dann durch Quirlen des kosmischen Ozeans das herstellen, dass beide brauchten: Amrita, den Nektar der Unsterblichkeit. Um das zu bewerkstelligen, sollten sie den Ozean zum Berg Mandara bringen, den sie dann als Quirl benutzen sollten. Sie machten es, wie Vishnu es ihnen geraten hatte, und verwendeten Vasuki, den König der Schlangen, als Seil, um damit den Berg wie ein Quirl zu bewegen. Die Dämonen zogen an Vasukis Schwanz, die Halbgöttern seinem Kopf. Doch sobald der Ozean anfing zu wirbeln, begann der Berg in ihm zu versinken. Daraufhin erschien Vishnu als Kurmavater, als Schildkröte, und stützte den Berg auf seinem Rücken. So wurde der Ozean durchgerührt, doch statt des Nektars der Unsterblichkeit entstand ein furchtbares Gift. Rasch wandten sich die Dämonen und Halbgötter an Shiva um Hilfe, der kam und den giftigen Ozean austrank. Indem er das Gift in seiner Kehle zurückhielt und nur das reine Wasser wieder ausspuckte, konnte den Ozean wiederherstellen, doch von dem Gift wurde seine Kehle blau. Das Quirlen hatte noch eine Reihe anderer himmlischer Gegenstände erzeugt, darunter ein kostbares Juwel, Nymphen und eine himmlische Kuh. Auch Lakshmi, die Göttin des Glücks und Gefährtin Vishnus, entstieg dem Ozean. Schließlich erschien Dhanvatari, der als der Halbgötter, mit einem Topf, in dem sich das Amrita befand. Ungeachtet des Waffenstillstands entwendeten die Dämonen den Topf. Der verwandelte sich Vishnu in die Gestalt einer wunderschönen Frau und betörte sowohl die Dämonen als auch die Halbgötter. Sie versprach, den Nektar gleichmäßig unter beiden Gruppen zu verteilen, und bat sie, sich in zwei Reihen niederzusetzen. Doch als sie die Halbgötter gefüttert hatte, bei der Topf leer und für die Dämonen nichts mehr von dem Amrita übrig.

Der Pfad des Yogi besteht darin, den Körper mit dem Seil des Geistes immer wieder aufzuwühlen, bis der Zustand der Freiheit und der Freude erreicht ist. Im Laufe dieses Reinigungsprozesses wird viel Schmutz an die Oberfläche gewirbelt, ist der reine Nektar übrig bleibt. Deshalb ist die Hilfe von Wohlmeinenden, anderen Yogis und Lehrern gekommen, denn auch die Schildkröte unterstützte den Berg. Kurmavatara erinnert uns daran, dass die Asanas uns die körperliche und geistige Kraft geben, die gebrauchen, um die Herausforderungen des Lebens zu bestehen.

Diese Sinne zurückziehen: die Schildkröte, die ihre Glieder in den Panzer einzieht, verkörpert eine weitere yogische Übung, die Patanjali als fünfte Stufe des achtgliedrigen Pfads Prathyahara nennt. Auf dieser Stufe ziehen wir unsere Sinne von den uns umgebenden Objekten zurück, so dass der durch nichts abgelenkte Geist sich ganz auf den Gegenstand der Meditation konzentrieren kann. Auf diese Verknüpfung von Schildkröte Meditation zieht sich Patanjali in einem Vers des Yoga Sutra, in dem es heißt, Meditation über die Schildkröten-Nadi, einem Energiekanal im Hals, bewirke Standhaftigkeit (YS 3.32). In der Meditation kommen wir mit den subtileren Schichten unseres Bewusstseins in Kontakt und damit unserer inneren Essenz näher. Dazu muss der Geist völlig ruhig sein. Nicht nur bei der Meditation ist es wichtig, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, auch bei der Durchführung der Asanas. Wenn wir einmal darauf achten, so bemerken wir, dass der Geist ständig abzuschweifen und dem Hier und Jetzt zu entkommen sucht. Also müssen wir alle Ablenkung ausschalten, damit zunächst Konzentration (Dharana) und dann Meditation (Dhyana) erfolgen können. Um die Beziehung zwischen Geist und Sinnen zu verdeutlichen, den sie oft mit einer Kutsche verglichen, die von Pferden gezogen wird. In diesem Bild repräsentieren die Pferde die Sinne: Sie sind wild und müssen an die Zügel des Geistes genommen werden; der Kutscher, der diese Zügel hält, ist die Intelligenz. Der Geist registriert lediglich die von den Sinnen gegebenen Impulse. Es bedarf der Intelligenz, um diese zu lenken. Hatte Intelligenz die Zügel des Geistes unter Kontrolle, kann die Kutsche unseres Körpers den Reisenden (unsere Seele) sicher zum Ziel bringen. In einem Vers der Bhagavad Gita beklagt sich Arjurna bei Krishna (seinem Wagenlenker), dass der Geist schwere zu bändigen scheint als der Wind, doch Krishna belehrt ihn, dass er ihn durch ständige Übung unter Kontrolle bringen wird. Und hier gibt uns die Schildkröte wiederum Inspiration: langsam, aber beharrlich, gewinnt sie das Rennen. Kurmasana verkörpert die Stabilität und Beständigkeit, auf der unsere Yoga-Übungen aufbauen.

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DreieckDreieckTrikonasana - Dreieck

Seine drei Winkel (tri konas im Sanskrit) machen das Dreieck zu einem der stärksten und stabilsten Formen der Natur. In der Dreieck genannten Haltung bildet der Körper drei Dreiecke: eine zwischen den gespreizten Beinen und dem Boden, ein weiteres entsteht zwischen einem Bein und der den Boden berührenden Hand, dass Dritte zwischen der emporgestreckten Hand und den beiden Füßen.

Trikonasana repräsentiert vierteilige Triaden, wie etwa die von Erde, Himmel und All oder die von Geburt, Leben und Tod. Sie symbolisiert aber auch die drei Gunas, Eigenschaften, die unseren Körper und Geist ausmachen.

Wer die drei Gunas (Tamas, Rajas und Sattva) begreift, versteht auch die Praktiken des Yoga besser und kommt leichter durchs Leben, denn die Gunas beeinflussen alles im Universum: Tamas ist die Qualität der Trägheit und Bewusstlosigkeit, bewirkt Gleichgültigkeit und kann zerstörerische Energie haben (Shiva). Rajas ist die Qualität der Leidenschaft und Kreativität und liefert die schöpferische Energie, die wir brauchen, um Dinge zu erschaffen (Brahma). Sattva ist die Qualität der Helligkeit und Bewusstheit, die wir für ein harmonisches Leben und die Aufrechterhaltung eines erleuchteten Bewusstseins benötigen (Vishnu). Zusammen bilden die drei Gunas Maya, die Welt der Illusionen, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen.

Die Gunas färben jeden Aspekt unseres Daseins. Fühlen wir uns träge, kommen wir nicht aus den Federn, stehen wir unter dem Einfluss von Tamas. Sind hingegen ganz aus dem Häuschen, beeinflusst uns Rajas, und spüren wir, wie unser Yoga vibriert, dann liegt es an Sattva. Ein Ziel des Yoga ist es, soviel Klarheit (Sattva) in unser Leben zu bringen wie möglich und den Anteil von Unwissenheit (Tamas) und Unruhe (Rajas) zu vermindern. Tamas und Rajas sind nicht ursächlich schlecht-wir brauchen Tamas, um schlafen zu können, Rajas um tätig zu werden-wenn wir zu viel von ihnen haben, verhindern sie, dass wir einen edleren harmonischeren Zustand erreichen.

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Der Held/Krieger I - Virabhadrasana I

                                   

Held IHeld I"Der Weg des Yoga ist der Weg des Helden. Der Held bricht auf, um seine innere Ordnung und sein wahres Wesen zu finden. Er muss sich auf seinem

Weg mit vielen Widerständen auseinandersetzen, aber er gibt nie auf. Dafür braucht er Mut, Vertrauen und Kraft - die er durch Yoga gewinnt." 

(Anna Trökes)

Heldenhaft begegnet man Hindernissen ohne sich beirren oder ablenken zu lassen. Dem Übenden erwächst, durch die Asana Held,  Kraft, Zuversicht, Selbstbewusstsein

und eine Zunahme an Selbtswertgefühl uvm.

Das sind die Früchte, die es auf dem Yogaweg zu ernten gibt.

Virabhadra ist der Name einer Erscheinungsform Sivas. Nach der Legende, wurde Siva bei einem Opferfest, dass sein Schwiegervater gab, absichtlich ausgeschlossen. Siva überkam großen Zorn und große Trauer, und er schuf zwei Abspaltungen von sich, Virabhadra (Heldenglanz) und Mahakali (die erhabene Schwarze). Diese rächten sich an dem Gastgeber wegen seiner offensichtlichen Mißachtung und egoistischen Selbstentscheidung. Diese legende warnt den Menschen vor Hochmut, der ihn - im wahrsten Sinne des Wortes - den Kopf verlieren läßt. Der Mensch soll durchaus seinen Kopf hoch erhoben tragen, aber er soll sich einerseits über ihn hinaus (nach oben also) mit der Gesamtheit des Göttlichen ohne Einschränkungen verbinden und andererseits in der Lage sein, seinen Kopf davor in Demut zu beugen. Scheckerregende Göttergestalten, die recht gewaltsam dem Menschen helfen, sich von Ignoranz und ihrem Hochmut zu lösen - sind als Lehrer zu verstehen. Sie sind gewalttätig, wenn sie auf Menschen treffen, die keine andere Sprache mehr verstehen und festgefahren sind in ihren Überzeugungen oder ihrem Dünkel.

Die kraftvolle Standhaltung entspricht der Selbstbewusstheit, das gebeugte vordere Bein der Demut und die erhobenen Arme stellen die Verbindung mit dem Göttlichen her. Die Weite im Brustraum schafft Platz für die Größe der Liebe, innerliches Widerspiegeln: Fülle und Erfahrung des eigenen Seins.

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Anjali & Namasté Mudra

NamastéNamastéAnjali & Namasté Mudras sind keine Asanas, sondern symbolische Gesten oder energetische Siegel, die in der Ausführung der Asanas eine Rolle spielen. Zu Beginn einer Übung legen wir die flachen Hände in der Gebetshaltung zusammen. Diese Geste ist der Prüfstein der ganzen Übung und hat eine so mächtige Bedeutung, dass ihr Ursprung ein genauen Blick wert ist.

Anjali Mudra, das Gebet mit ausgestreckten Händen, symbolisiert den unerschütterlichen Glauben, dass das, worum man bittet, kommen wird.

Namasté und Anjali werden als austauschbare Namen für ähnliche Gesten angesehen. Namasté ist eine Art Variante des Anjali, die uns hilft, unser Gleichgewicht zu finden. Das Wort „Namasté“ ist zugleich ein wichtiger, weit verbreiteter Aspekt moderner Yoga-Praxis. Wir beginnen und beenden eine Lehrstunde mit der Geste, der wir unsere Hände zum Gebet und „Namasté“ bringen. Sie reflektiert das Ziel des Yoga.

Letzten Endes sucht Yoga alle Gegensätze zu vereinen und alle Illusionen von Trennung aufzulösen. Jedes Mal, wenn wir das Einatmen mit dem Ausatmen verweben, Ähnlichkeiten zwischen uns und anderen suchen, oder zusehen, wie der Tag in die Nacht übergeht, erleben wir die Gegenwart von Yoga, die uns über alle umgibt. Auch innerlich kann man den Prozess erspüren, wie es ein anderer klassischer Yoga-Text, das Hatha Yoga Pradipika, beschreibt. In ihm wird das Prinzip der Dualität als Sonne und Mond innerhalb des Körpers eingeführt, wobei die Sonne die rechte, der Mond die linke Seite repräsentiert. Durch das Üben der Asanas soll dieser Gegensatz aufgelöst und alle unsere Energie zusammengeführt werden. Das Ziel ist das Gefühl wahrer Ausgeglichenheit im Körper und Geist, ein konstanter Fluss von Energie, Gedanken und Verhaltensweisen, die weder hell noch dunkel, gut oder böse, auf oder ab, voll oder fleißig begünstigt. Es ist der Gegensatz, der uns zeigt, wie wir das Gleichgewicht finden; wie ein Pendel, das nach rechts und links ausschwingt und schließlich in der Mitte zur Ruhe kommt. Für den Yogi ist das jetzt die Mitte.

Während wir eine Asana üben, erlauben wir der Energie sich aus zu balancieren. Strecken wie die Muskeln oder atmen wir tief, schaffen wir den Raum, der den Ausgleich ermöglicht. Wenn wir die Hände im Gebet vor dem Herzen zusammenlegen, rufen wir uns ins Gedächtnis, dass wir das Gleichgewicht suchen. Das nennen wir das Namasté Mudra, denn „Namasté“ bedeutet „Verneigung vor dir“, „meine Verehrung“ oder, etwas politischer ausgedrückt: „Das Licht in mir grüßt das Licht in dir.“

Wenn wir das immer wieder praktizieren, wird es der Prüfstein, der uns daran erinnert, warum wir Yoga üben und was es uns bedeutet. Sowohl Anjali als auch Namasté Mudra repräsentieren den Kern der Yoga-Praxis-zwei scheinbar gegensätzliche Kräfte (wie männlich-weiblich, rational-emotional, Sonne-Mond), die sich vereinen. Mit diesem Gesten bringen wie die rechte und linke Seite des Körpers im Herzen zusammen.

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Balasana - die Stellung des Kindes

KindKindKindKindBei Balasana, der Kindeshaltung (Bala), auch Yoga Mudra oder „eingerolltes Blatt“ genannt, wird der Oberkörper aus dem Fersensitz entspannt nach vorn gebeugt, so dass wir dem Kind im Mutterleib ähneln. Es ist eine Ruhestellung, die gern nach einer anstrengenden Asana eingenommen wird. Wenn in unschuldiger und empfänglicher Verfassung sind, ist es am einfachsten, durch die Yoga-Praxis transformiert zu werden. Diese Haltung gilt als Sinnbild (Siegel) der Yoga-Praxis, da wir uns in ihr mit allen Sinnen von der Außenwelt zurückziehen und nach innen gehen.

Symbolik: das Kinderspiel Krishna: Krishna ist vor allem für seine Rolle im Bhagavad Gita bekannt, doch auch die Geschichten über seine Kindheit liefern unterhaltsame und lehrreiche Einsichten. Nach seiner wunderreichen Geburt, die seine Göttlichkeit deutlich machte, wuchs Krishna in den idyllischen Wäldern von Vrindavan auf. Einmal, als er dort mit seinem Bruder Balaram spielte, nahm er eine Handvoll Schmutz auf, steckte ihn in den Mund und aß ihn. Als Balaram das sah, lief er zu ihrer Mutter Yashoda und sagte: „Mutter, Krishna isst Schmutz. Er könnte daran ersticken!“

Nicht sonderlich überrascht, denn Krishna stellte dauernd etwas an, fragte ihn die Mutter: „Hast du Schmutz gegessen?“ Obwohl sein Gesicht voller Dreck war, antwortete Krishna: „Aber nein. Balaram lügt. Ich habe keinen Schmutz angerührt.“ Yashoda glaubte ihm nicht und zwang ihn, den Mund zu öffnen. Als sie hineinschaute, sah sie keinen Dreck, sondern das ganze Universum mit all seinen Galaxien.

Obwohl Krishnas Eltern und Freunde um seine Göttlichkeit wissen, lässt sie sein kindlicher Charme diese vergessen. Dieses von ihm ermöglichte Vergessen heißt Lila. Es fördert die höchste Art der Verbindung, die eine Seele zum Göttlichen haben kann. Dieser erlaubt es Krishna Freunden, ausgelassen mit ihm zu spielen, was sie nicht könnten, wenn sie sich seiner Göttlichkeit ständig bewusst wären, denn es würde sie einschüchtern. Auf die gleiche Weise sollte der Präsident eines Landes sein Amt vergessen, wenn er mit seinen Kindern spielt. Lila ist eine der Paradoxien der Yoga-Philosophie: wir müssen uns unsere göttlichen Natur erinnern, doch wenn wir sie verinnerlicht haben, müssen wir sie wieder vergessen, um unsere Rolle in der Welt spielen zu können. Bei dieser spielerischen Form des Vergessens verlieren wir natürlich nicht die Verbindung zu unserer Seele. Als Yashoda Krishna in den Mund blickte, sah sie darin die gesamte Schöpfung. Alles ist in Gott und Gott ist in allen. Hier gibt es keine Dualität, nur Spiel um des Spiels willen. Überwindung des Egos durch Ergebung: Man sagt, Yoga sei ganz leicht und zugleich ganz schwer. Einfach ist es, weil wir nur aufhören müssen, an unserem Selbst zu hängen; doch genau das zu leisten, ist sehr schwierig, weil das Ego und ständig verleitet, es zu stärken. Dem Yoga Sutra (Leitfaden) und dem Bhagavad Gita zufolge ist das Ziel des Yoga, sich der höchsten Macht zu ergeben. Yoga gilt als eine Praxis, die uns vom Selbst befreit, uns aber zugleich durch die Liebe an das Göttliche bindet. Genau das symbolisiert Balasana. Sich wie ein Kind dem Göttlichen zu ergeben, öffnet uns den Pfad der Gnade. Und alle Weisen des Yoga der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden bestätigen, dass wir der Gnade bedürfen, weil wir von etwas abhängen, das größer ist als wir. Oft erkennen wir das nicht und halten zu viel für  selbstverständlich - der Boden, auf dem wir stehen, die Luft, die wir atmen. Doch sie können uns in jedem Augenblick genommen werden, und dann bleibt uns nur das Sich-Fügen. In dieser Ergebenheit öffnen wir uns dem Empfangen und dem Geben. Balasana lädt uns ein, diese kindliche Fähigkeit zu pflegen. 

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Dandasana - der Langsitz oder Stab- oder Stocksitz

LangsitzLangsitzDanda bedeutet „Stab“ oder „Stock“. Im Sitzen werden beim Dandasana die Beine gestreckt und der Oberkörper aufrecht gehalten; bei Charturanga-Dandasana, dem Liegestütz, befindet sich der ganze Körper, nur auf Hände und Zehen gestützt, starr wie ein Stock parallel zum Boden. In der Stockhaltung wird die Wirbelsäule so aufrecht gehalten, als hätte man einen Stock verschluckt. Das Asana wird im Sitz geübt und ist für eine Reihe von Haltungen, in denen es wichtig ist, den Rumpf gerade zu halten, damit die Energie zwischen Basis (Becken) und Kopf fließen kann.

Symbolik: Krishna stützt den Berg Govardhan: Einst entschlossen sich die Hirten der Kühe von Vrindavan, deren Anführer Krishnas Vater Nanda war, ein Ritual für Indra durchzuführen. Als Herr des Himmels schickt Indra die Wolken und damit den Regen, ohne den kein Getreide und kein Gras und folglich kein Futter für die Kühe wächst. Krishna protestierte und sagte zu Nanda: „Wir sind keine Bauern oder Händler. Wir sind im Wald lebende Kuhhirten. Unsere Götter sind die Herden und die Berge. Vergessen wir Indra und beten den Berg Govardhan an. Das ist unser Dharma, unsere spirituelle Pflicht.“ Nanda und die anderen Hirten stimmten ihm zu, verehrten den Berg und opferten im Speisen. Indra war sehr verärgert darüber, dass ihn die Hirten nicht mehr verehrten. Er versammelte die Wolken und befahl ihnen, den Govadhan mit schweren Regenfällen zu überschwemmen und mit heftigem Sturm anzugreifen. Um die Hirten und die Kuhherden vor Regen und Sturm zu schützen, hob Krishna den Berg Govardhan an und hielt ihn wie einen Schirm über sie, indem er ihn auf einem einzigen Finger balancierte, als wäre diese Finger der Stock des Schirms. Die im Wald von Vrindavan lebenden Menschen waren darüber sehr verwundert, aber auch dankbar und wollten Krishna so gut wie möglich helfen, indem auch sie den Berg mit Stäben und Stöcken stützen. Sieben Nächte lang ließ es Indra heftig auf dem Berg regnen, doch kein einziger Tropfen nässte Krishna und die Hirten. Indra war so beeindruckt, dass er den Wolkenbruch schließlich einstellte. Später befreundete er sich mit Krishna an und ehrte ihn, indem er ihn mithilfe seines Elefanten badete. Das Guru - Prinzip: Dandasana symbolisiert nicht nur die Unterstützung, sondern auch die Anerkennung eines guten Lehrers, denn die Haltung erinnert an den Fußfall, mit dem der Yoga-Schüler dem Lehrer Ehre erweist. Die Tradition des Yoga betont die Wichtigkeit des Lehrers, der uns beibringt, die Lehren eben dieser Tradition im Alltagsleben anzuwenden. Das Uddhava Gita, ein spirituelles Gedicht, erklärt das Guru- Prinzip auf wunderbare Weise am Beispiel eines Heiligen, der alles, was er weiß, von seinen Gurus gelernt hat. Zu diesem gehören der Berg, der Himmel, die Spinne, das Wasser, das Feuer, das Meer, Kinder, Schlangen und viele mehr. Vom Baum lernte er, für andere da zu sein, und von seinem Körper, dass alles sich ständig verändert. Yoga wird durch unsere Beziehung zu den Mitmenschen praktiziert, dadurch, dass wir uns aus dem Kokon unseres Selbst befreien und mit unseren Freunden, Verwandten und Bekannten die Liebe teilen. Wir sind dankbar, dass wir diese wunderbare Praktik und Philosophie erhalten haben, die uns hilft, unser Leben in einer Weise zu gestalten, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Die Dankbarkeit, die wird durch die Yoga-Übungen erreichen und die wir gegenüber der Yoga-Tradition, ihren Lehrern und Übenden zu fühlen beginnen, ist ganz natürlich. Dandasana spiegelt die Ergebenheit unseres Selbst gegenüber allen unseren Lehrern wieder und erinnert uns an unsere Dankbarkeit.

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Garudasana - der Adler

AdlerAdlerGarudasana ist nach Vishnus Träger Garuda benannt, einem göttlichen Fuß, der den Kopf, die Flügel, die Krallen und den Schnabel eines Adlers, aber Körper und Glieder eines Menschen hat. Der Übende befindet sich zunächst in der Tadasana (Berghaltung) genannten Haltung, bei der die Füße nebeneinander stehen und die Hände an der Seite des Körpers liegen. Man geht dann leicht in die Knie, beugt sich etwas vor, schlingt das rechte Bein um das linke und hakt den Fuß um die Wade. Auf die gleiche Weise wird der rechte Arm um den linken geschlungen. Durch die Haltung werden die Knöchel und Waden gestreckt und das Gleichgewicht gestärkt.

Symbolik: Garuda trägt den Nektar: Strahlend wie 1 Millionen Sonnen entstieg Garuda einem riesigen Ei. Von seiner Macht eingeschüchtert, baten ihn die Götter, sich in Energie und Größe zu reduzieren. Weil sie eine Wette gegen die Schlangen verloren hatte, wurde Garudas Mutter Vinata als Sklavin der unterirdischen Schlangenstadt Patala gefangen gehalten. Erst wenn Garuda etwas Amrita (Nektar der Unsterblichkeit) brächte, werde man sie wieder freilassen, sagten die Schlangen. Um den Nektar von der Spitze des himmlischen Berges zu besorgen, musste Garuda drei Hindernisse überwinden: Um das erste Hindernis, den Ring des Feuers, zu meistern, schluckte Garuda das Wasser einiger Flüsse und löschte damit das Feuer. Das zweite Hindernis war eine Tür mit einem Ring, der mit nach innen ragenden Metallspitzen besetzt war und sich in der Tür drehte. Garuda machte sich winzig klein und schlüpfte unversehrt hindurch. Das dritte Hindernis waren zwei Giftschlangen - Garuda blendete sie, indem er mit seinem Adlerschwingen Staub aufgewirbelte, und tötete sie dann mit seinem Schnabel. Gerade in dem Augenblick als Garuda mit dem Nektar nach Patala kam und die Schlangen davon trinken wollten, erschienen Indra die anderen Halbgötter und verlangten das gestohlene Amrita zurück. Die Schlangen hatten nur rasch ein paar Tropfen davon lecken können, den Nektar war aber so stark, dass sie davon gespaltene Zungen bekamen. Und so haben noch heute alle Schlangen gespaltene Zungen. Obwohl sie nur wenig Amrita bekommen hatten, ließen die Schlangen Garudas Mutter frei und sie musste ihren Sohn versprechen, nie wieder so gefährliche Wetten einzugehen.

Der Garuda in uns: Im gewissen Sinne sind wir alle ein wenig wie Garuda. Als spirituelle Wesen sind wir überlebensgroß, doch um in unserem Körper zu passen, müssen wir uns in Größe und Energie klein machen, dadurch bleibt ein Teil unseres spirituellen Potenzials verborgen. Die Asana beginnt mit ausgestreckten Armen, doch zuletzt wirkt der Körper wie geschrumpft. Wir halten die Buße und kehren dann zur vollen Körperausdehnung zurück. Als spirituelle Wesen in menschlichen Körpern müssen wir ständig Hindernis überwinden, doch es gelingt uns, wenn wir uns unserer göttlichen Natur zuwenden, wie Garuda es tat, als er seine Mutter befreite.

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Halasana - der Pflug

 

PflugPflugHalasana, die Pflug genannte Haltung, ist von dem Pflug hergeleitet, mit dem der Bauer den Boden aufreißt, um ihn für die Aussaat vorzubereiten, damit er neues Leben hervorbringen kann. In Rückenlage werden die angehobenen Beine so weit über den Kopf gelegt, dass sie ziehen im Boden berühren. Halasana streckt die Wirbelsäule, stimuliert die Unterleibsorgane und die Schilddrüse, außerdem balanciert es das Halschakra aus.

Symbolik: die Geschichte von Haladhara: Krishna älterer Bruder Balarama hieß auch Haladhara, denn er trug (dhara) einen Pflug (Hala). Die beiden stritten sehr viel, doch Haladhara half Krishna dennoch, viele der Dämonen im Wald von Vrindavan zu besiegen, und während ihres ganzen Lebens waren sich die beiden eng verbunden.

Einmal wollte Haladhara an einem schönen Nachmittag im Fluss Yamuna baden. Berauscht von seinem Lieblingsgetränk, einem Honigmet, befahl er dem Fluss, zu ihm zu kommen. Daran gewöhnt, dass man in gehorchte, war Haladhara überrascht, als der Yamuna nicht kann. Doch statt zu ihm zu gehen, setzte er seinen Pflug ein und grub eine Rinne, durch die der Fluss zu ihm floss.

Die Funktion des Pfluges: der Yoga-Philosophie zufolge hinterlassen alle unsere Handlungen und Gedanken Spuren in unserem Bewusstsein. Unsere Handlungen löschen entweder Eindrücke in der Landschaft unseres Bewusstseins und sie prägen ihr neue ein. So wie Haladhara mit seinem Pflug den Yamuna  zu sich hinzog, suchte der Yogi den Geist von den Wanderungen vom Negativen umzulenken zum Positiven. Im vierten Kapitel des Yoga Sutra gibt es folgenden Vers über das „Pflügen des Geistes“: Nimittam aprayojakam praketínam varana-bhedas tu tatah kasetrikavat. (YS 4.3) Übersetzt besagt dies in etwa: „Wie der Bauer mit dem Pflug Rinnen für das Wasser zieht, so kommen wir zum Yoga, wenn wir die Hindernisse auf unserem Weg dorthin entfernen.“ Der Pflug unseres Geistes führt uns zur Befreiung durch die Qualität unseres Denkens. Halasana bietet uns dabei die großartige Möglichkeit, das Feld unseres Geistes durch positives Denken zu pflügen.

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